Landkreis Holzminden (red). Der heimische Bundestagsabgeordnete Michael Vietz (CDU) und der Landtagsabgeordnete Uwe Schünemann (CDU) folgten einer Einladung der Johanniter und besuchten den Ortsverband Holzminden. Beide Abgeordnete waren sich einig: „Persönliche Gespräche und Eindrücke sind unersetzlich!“
Sämtliche Aktivitäten der Johanniter in der Region werden von Holzminden aus koordiniert, da es im Landkreis Hameln-Pyrmont keine eigenen Strukturen gibt. Michael Vietz: „Ein Zentrum der Hilfsbereitschaft im Weserbergland!“
Das Angebot in der Region der Johanniter ist umfangreich: von Flüchtlingshilfe, Betriebskindergärten über Rettungseinsätze, Rettungsdienstschulen bis hin zu einer Rettungshundestaffel und Hausnotrufen. Außerdem betreiben die Johanniter an drei Schulen Schulsanitätsdienste. Die Johanniter leisten Beachtliches: 1.400 Einsätze werden pro Jahr von hiesigen Rettungswagen geleistet – Tendenz steigend. 57 Hauptamtliche und 90 Ehrenamtliche, die von rund 1800 Fördervereinsmitglieder unterstützt werden, bewältigen diese Aufgabe. „Eine wertvolle Stütze unserer Region“, betonte Michael Vietz.
Dienststellenleiter Sebastian Multhoff, der selbst über das Ehrenamt zu den Johannitern stieß und vor einigen Jahren zum Profi wurde, führte durch das zweieinhalbstündige Gespräch mit den beiden Abgeordneten: „Wir freuen uns, dass wir persönlich Belange ansprechen konnten, bei denen wir Verbesserungsbedarf sehen!“
In Kooperation mit lokalen Unternahmen unterhalten die Johanniter den Kindergarten „Grashüpfer“. Die Einrichtungsleiterin Kerstin Drechsler: „Gerade der Ausbau von Betriebskindergärten macht den ländlichen Raum für Fachkräfte mit Familien attraktiv!“ Die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf sei für Familien und Alleinerziehende oft ein entscheidendes Argument. „Wir brauchen attraktive Angebote für jedes Familienmodell“, hob Michael Vietz hervor. Echte Wahlfreiheit gebe es auch nur bei echten Alternativen.
Zu einem wirklich attraktiven Angebot gehört auch die Beitragsfreiheit für Kindergärten. Alle Beteiligten sind sich darüber einig, dass hier die Schwierigkeiten im Detail liegen. Bisher erstattet das Land Niedersachsen lediglich die Kosten für eine fünfstündige Betreuung. Dank zusätzlicher Bundesmittel gibt es jetzt eine personelle Verstärkung.
„Eine wirkliche Offensive im Bereich Kinderbetreuung und Beitragsfreiheit muss aber darüber hinausgehen“, so Uwe Schünemann. Am Ende sei niemandem geholfen, wenn für dringend benötigte Ganztagsangebote dann doch wieder Zusatzbeiträge fällig würden oder die Kommunen auf den Kosten sitzenblieben. Schünemann: „Hier brauchen wir ein faires und offenes Miteinander!“
Der Fachkräftemangel macht auch vor den Johannitern nicht halt. Leider fehle auch in dem Bereich der Erzieher und Sozialassistenzen der Nachwuchs. „Wir suchen händeringend Nachwuchskräfte in fast jedem Bereich“, stellte Michael Vietz mit allgemeiner Zustimmung fest. Daher sei die Steigerung der Attraktivität von Ausbildung und Beruf von entscheidender Bedeutung. Vietz: „Deshalb sollte die Ausbildung auf mittlere Sicht an unser duales System mit einer tariflichen Ausbildungsvergütung herangeführt werden.“
Uwe Schünemann sieht in Holzminden eine „große Chance für die Ausbildung zu Pflege- und Erziehungsberufen mit großem Praxisbezug durch die HAWK“. Junge Menschen müssten in Zukunft in der Region zu Sozialassistenten und Erziehern ausgebildet werden können.
„Ich freue mich, dass sich die beiden Politiker so viel Zeit für uns genommen haben und hoffe natürlich, dass an dem ein oder anderem Punkt gearbeitet werden kann“, hält Sebastian Multhoff fest. Alle Teilnehmer waren sich einig, diesen Austausch auch nach den nächsten Wahlen regelmäßig fortzusetzen. Michael Vietz: „Wir bleiben im Gespräch!“
Foto: CDU