Hannover (red). Die Bundesregierung wird den KulturPass für junge Menschen nicht weiterführen. Für Helge Limburg, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen aus Hameln-Pyrmont/Holzminden, ist dies ein schwerer Rückschlag. Er erinnert daran, dass die damalige Kulturstaatsministerin Claudia Roth das beliebte Programm für 18-Jährige im Jahr 2023 eingeführt habe, um Kultur vor Ort erlebbar zu machen und insbesondere kleine und lokale Anbieter wie Buchläden, Kinos und Theater zu stärken. Nun habe die neue Bundesregierung das ersatzlose Auslaufen dieses Angebots zum Jahresende beschlossen.
Limburg betont, der KulturPass sei ein wichtiges Instrument der Teilhabe gewesen. Die Ampel habe mit diesem Angebot junge Menschen dabei unterstützt, Kultur vor Ort zu erleben und sie für die Vielfalt und den Reichtum der Kultur im Land zu begeistern. Er könne deshalb auch die Kritik der Bundesschülerkonferenz sehr gut nachvollziehen. Denn der KulturPass sei beliebt gewesen: Allein in Niedersachsen sei er 2024 über 140.000 Mal genutzt worden. Bundesweit seien über den KulturPass im selben Jahr knapp 800.000 Bücher, mehr als 650.000 Kinotickets, über 160.000 Konzertbesuche und mehr als 10.000 Museumsbesuche gebucht worden.
Die Begründung von Kulturstaatsminister Weimer, der KulturPass sei verfassungsrechtlich nicht gedeckt, weist Limburg zurück. Diese Argumentation sei vorgeschoben. Vielmehr wirke es so, als habe die Bundesregierung kein großes Interesse an der jungen Generation. Das irritiere ihn insbesondere mit Blick auf die SPD.
Limburg hebt zudem hervor, dass ein breites Spektrum an Einrichtungen vom KulturPass profitiert habe: Theater und Kinos, Konzert- und Opernhäuser, Buchhandlungen und Musikfachhandel, Comic- und Plattenläden, Museen und Gedenkstätten, Parks, Botanische Gärten sowie Schlösser oder Klöster. Sie alle hätten mit ihrem Angebot Teil des KulturPasses sein können – und die Förderung habe ohne große bürokratische Hürden Wirkung entfaltet.
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