Everode (red). Vor 80 Jahren geschah in Everode des Ungeheuerliche: Der damalige Bürgermeister Wilhelm Strottmann wurde in den letzten Kriegstagen von Nationalsozialisten erschossen, weil er sich weigerte, sein Heimatdorf vor den anrückenden Alliierten zu verteidigen. Die Lage war aussichtslos und der Krieg quasi schon verloren. Strottmann zeigte „Zivilcourage in schweren Zeiten“, wie es Ortsheimatpfleger Siggi Kraft während einer kleinen Feierstunde treffend ausdrückte.
30 Einwohner Everodes und Gäste von außerhalb waren zugegen, als Gunter Demnig den Stein in den Gehweg vor dem Haus des ehemaligen Bürgermeisters einsetzte. Demnig ist für diese Erinnerungskultur übrigens europaweit unterwegs.
Hans-Peter Huch aus Essen hatte die weiteste Anreise auf sich genommen, um der Zeremonie beizuwohnen und bedankte sich ausdrücklich bei der Arbeitsgemeinschaft Historienpfad.
Auch Marion Berning vom Ortsrat und die beiden Zeitzeugen Inge und Winfried Bertram würdigten Strottmanns Verdienste für Everode. Die Zeitzeugen waren zum Zeitpunkt des Geschehens sechs Jahre alt und besuchten den Kindergarten in unmittelbarer Nähe.
Hilko Gatz als Vertreter der Katholischen Kirche nahm anschließend die Segnung des Gedenksteins vor. Seine bewegenden Worte „Hier lebte ein Mensch. Hier war Mut und Menschlichkeit“ berührte die anwesenden Gäste.
Fotos: Siggi Kraft