Hildesheim (red). Mit einem klaren Bekenntnis zur Demokratie und zur Eigenverantwortung des Handwerks hat die Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen ihr Sommerfest gefeiert – und zugleich ein bedeutendes Jubiläum begangen: Seit 125 Jahren setzt sich die Kammer für Betriebe, Ausbildung und handwerkliche Interessen ein. Rund 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Handwerk folgten der Einladung in den Garten der Kammer, um Bilanz zu ziehen – und Zukunft zu denken.
„Freiheit bedeutet Verantwortung“
In seiner Rede betonte Kammerpräsident Delfino Roman die Relevanz der handwerklichen Selbstverwaltung – auch als demokratisches Prinzip: „Nicht der Staat sollte über das Handwerk entscheiden – sondern das Handwerk selbst.“ Gleichzeitig erinnerte Roman an die historische Verantwortung der Kammer – insbesondere an ihre Rolle während des Nationalsozialismus. Gerade vor dem Hintergrund wachsender Polarisierung sei es wichtig, sich zur Demokratie zu bekennen: „Freiheit bedeutet nicht Beliebigkeit – Freiheit bedeutet Verantwortung. Und Demokratie lebt vom Mut zum Gelingen.“
Reformen und Signale
Mit Blick auf die Landespolitik lobte Roman die Einführung fester Gesetzestermine und die neue Wertgrenze bei öffentlichen Aufträgen. Beides sende ein positives Signal an das Handwerk. Veränderung sei möglich, wenn der Wille da sei – so die Botschaft des Kammerpräsidenten.
Ausstellung zur Geschichte der Kammer
Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die eigens konzipierte Ausstellung zur Geschichte der Selbstverwaltung. Sie zeichnete den Weg der Kammerarbeit seit 1899 nach – von den Anfängen bis zur Gegenwart. Besonders gewürdigt wurde das Ehrenamt als tragende Säule des Handwerks.
Die INTER Versicherungsgruppe begleitete das Fest wie in den vergangenen Jahren als verlässlicher Partner.
Foto: HWK