Hannover (red). Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Niedersachsen ist im Jahr 2024 deutlich gestiegen. Laut einer aktuellen Pressemitteilung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen (LSN) beantragten 1.824 Unternehmen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Dies entspricht einem Anstieg von 33,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen war das Baugewerbe, das mit 345 Fällen fast jedem fünften Insolvenzantrag zuzuordnen ist.
Durch die Unternehmensinsolvenzen waren die Arbeitsplätze von rund 15.500 Beschäftigten bedroht. Der Anstieg in diesem Bereich fiel mit 12,1 % etwas geringer aus als bei der Zahl der Insolvenzanträge. Auffällig ist, dass der Großteil der betroffenen Arbeitsplätze auf wenige größere Unternehmen entfiel: 23 Firmen mit mehr als 100 Beschäftigten stellten Anträge, wodurch über 6.000 Arbeitsplätze gefährdet waren. Besonders betroffen war das Verarbeitende Gewerbe mit 4.800 bedrohten Arbeitsplätzen, gefolgt vom Baugewerbe (2.900) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (2.100).
Auch die Zahl der Privatinsolvenzen stieg an. 2024 meldeten 10.551 Privatpersonen Insolvenz an, was einem Plus von 5,2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die durchschnittliche Schuldenlast je insolventer Person lag bei gut 40.000 Euro.
Zusätzlich wurden 2.281 Insolvenzanträge von ehemals Selbstständigen (+6,7 %) gestellt, während Nachlass- oder Gesamtgutinsolvenzen mit 222 Anträgen leicht rückläufig waren (-2,6 %). Insgesamt wurden in Niedersachsen 14.929 Insolvenzverfahren eröffnet – ein Zuwachs von 8,1 % im Vergleich zu den 13.810 Anträgen des Vorjahres.