Pattensen (red). Schloss Marienburg ist ein national bedeutendes Kulturdenkmal. Es ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten in der Region. Von der Sicherung des Gesamtkunstwerks und dem Weiterbetrieb von Museum und Gastronomie hängen 60 Arbeitsplätze direkt ab. Darüber hinaus ist das Schloss eine Visitenkarte für das Land Niedersachsen. Vor diesem Hintergrund hat das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) im März 2019 eine umfassende Lösung zur Sicherung von Schloss Marienburg für die Öffentlichkeit vorgestellt.

Voraussetzung für die Umsetzung der vorgestellten Lösung ist die Gegenfinanzierung der vom Deutschen Bundestag bereits beschlossenen Mittel für die Sanierung des Schlosses in Höhe von 13,6 Millionen Euro. Der auf der Klausurtagung des Kabinetts beschlossene Vorschlag der Landesregierung für den Haushalt 2020 sieht deshalb folgendes Vorgehen vor: Die Gegenfinanzierung soll gestaffelt über die Jahre 2020 bis 2025 erfolgen. In 2020 sollen erstmals 100.000 Euro bereitgestellt werden - die vom Land ab 2021 zu leistenden Zahlungen in Höhe von 13,5 Millionen Euro sollen durch eine Verpflichtungsermächtigung im Haushaltsplan 2020 abgebildet werden. Das Vorgehen ist mit dem Bund abgesprochen. Der Haushalt 2020 wird im Dezember vom Niedersächsischen Landtag als Haushaltsgesetzgeber beschlossen.

Vorbehaltlich des Haushaltsbeschlusses des Landtages wird der derzeitige Eigentümer von Schloss Marienburg, Ernst August Prinz von Hannover (*1983), das Schloss sowie kulturhistorisch wertvolle Einrichtungsgegenstände im Wert von 6 Millionen Euro zum 1. Januar 2020 in eine gemeinnützige Stiftung überführen. Die von Bund und Land bereitgestellten Sanierungsmittel sind Voraussetzung für die Genehmigung der Stiftung durch die niedersächsische Stiftungsaufsicht. Das Land Niedersachsen wird im Stiftungsrat vertreten sein und gewährleisten, dass die öffentlichen Investitionen der Öffentlichkeit zu Gute kommen.

Das Landesmuseum Hannover erwirbt aus dem Inventar des Schlosses Marienburg 142 herausragende Kunstgegenstände. Der Ankauf wird von der Kulturstiftung der Länder sowie von der Stiftung Niedersachsen, der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Landschaftlichen Brandkasse unterstützt. Auch der Niedersächsische Sparkassenverband, die Niedersächsische Sparkassenstiftung und die VGH Stiftung beabsichtigen den Kunstankauf zu fördern, sobald ihre Gremien entsprechende Beschlüsse gefasst haben. Die Kunstwerke sollen als Leihgaben grundsätzlich dauerhaft auf der Marienburg präsentiert werden. 

Zum 1. Juli hat darüber hinaus die Schloss Marienburg GmbH der Unternehmer Carl Graf von Hardenberg und Nicolaus von Schöning als Pächter den Geschäftsbetrieb von Schloss Marienburg von der bisherigen Betreibergesellschaft, der EAC GmbH, übernommen. Die 60 Arbeitsplätze auf Schloss Marienburg sind damit gesichert.