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Samstag, 21. Dezember 2024 Mediadaten Fankurve
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Hameln (red). Für die Wärmeversorgung des Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG) und der Integrierten Gesamtschule (IGS) setzt die Stadt Hameln künftig auf umweltfreundliche Energie. Ab 2019 versorgt die Enertec Hameln die beiden Schulen mit Fernwärme. Der Vertrag wurde heute unterzeichnet und gilt zunächst für zehn Jahre. Für den Fernwärmeanschluss investiert die Enertec Hameln rund 900.000 Euro. Der Wärmebedarf der beiden Schulen beträgt rund 1,7 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.

Bereits beim europaweiten Architektenwettbewerb zum Bau des Schulzentrums Nord war das Ziel der Verwaltung klar gesetzt: Umweltfreundlich soll die Energieversorgung sein, um Vorgaben der Energieeinsparverordnung einzuhalten und um Fördergelder für die Baumaßnahme erhalten zu können. Die Planungen des Architekturbüros Venneberg&Zech sehen für das Schulzentrum Nord vor, bei der Wärmebelieferung einen sogenannten Primärenergiefaktor von 0,35 oder besser zu erreichen.

Grundsätzlich unterliegt die Stadt Hameln als öffentlicher Auftraggeber bei der Beschaffung von Wärmelieferungen der Ausschreibungsverpflichtung nach dem Vergaberecht. Der große Auftragswert des Wärmelieferungsvertrages für das Schulzentrum Nord hatte zur Folge, dass die Ausschreibung in einem EU- weiten Verfahren vorgenommen wurde. In dieser Ausschreibung konnte sich die Firma Enertec Hameln GmbH als wirtschaftlichster Bieter durchsetzen. Der Wärmelieferungspreis, inklusive der Investitionskosten, und der Primärenergiefaktor wurden als Wertungskriterium festgelegt. Enertec Hameln erreiche mit seinem System einen Primärenergiefaktor von 0,05, heißt es aus dem Unternehmen, und unterbietet so noch den geforderten Wert deutlich.

Die Energie aus Abfall, die bei der Verbrennung entsteht, wird durch moderne Kraftwerkstechnologie im Rahmen der sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung für die Produktion von Strom und Wärme genutzt. In den jetzigen Heizzentralen der beiden Schulen befinden sich noch Gasheizkessel, die von der Stadt zurückgebaut werden.

Bis zum Anschluss der Schulen an das Fernwärmenetz werden von der Enertec die dafür notwendigen Rohrleitungsanschlüsse errichtet. „Dazu gehören, neben der Verlegung von Leitungen auf einer Länge von 650 Metern, zum Beispiel sämtliche Erd- und Pflasterarbeiten, die Errichtung der Übergabestationen und der Einbau von Steuerungstechnik“, sagt Kai Gnuschke, Leiter Fernwärme der Enertec Hameln. Die Planungen beginnen in Kürze. Mit der Verlegung der Leitungen soll Ende dieses Jahres spätestens Anfang 2018 begonnen werden.

Die Enertec Hameln GmbH ist für die Verwaltung nicht ganz unbekannt, über 20 städtische Objekte, wie das Rathaus und mehrere Schulen, werden bereits mit Fernwärme durch die Firma versorgt.

„Diese Verbundenheit zur Stadt ist uns wichtig. Nicht nur, weil die erzeugte Energie möglichst vor Ort genutzt werden sollte. Wir möchten einen wichtigen Beitrag leisten, die Klimaschutzziele der Stadt Hameln zu erreichen. Außerdem sichern wir durch unser Engagement mit lokalen und regionalen Partnern langfristig Arbeitsplätze vor Ort“, sagt Enertec-Geschäftsführer Rainer Müller.

Foto: Stadt Hameln

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Was ist ein Primärenergiefaktor?

Der Primärenergiebedarf (nach Energieeinsparverordnung) eines Systems umfasst zusätzlich zum eigentlichen Energiebedarf an einem Energieträger die Energiemenge, die durch vorgelagerte Prozessketten außerhalb der Systemgrenze bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung des Energieträgers benötigt wird (Primärenergie). Zur Ermittlung der Energiebilanz wird der entsprechende Energiebedarf unter Berücksichtigung der beteiligten Energieträger mit einem Primärenergiefaktor multipliziert. Der Primärenergiebedarf ist das Hauptergebnis der Energiebedarfsberechnung nach Richtlinie 2002/91/EG (EPBD, Energieeffizienzrichtlinie), die zur Berechnung der CO2-Emissionen als Faktor der Umweltbilanz dient. Besondere Bedeutung hat der Wert bei der Ermittlung und Beurteilung des Heizenergiebedarfs bei Gebäuden. Die deutsche Energieeinsparverordnung (EnEV) etwa bestimmt für den Primärenergiebedarf Obergrenzen, die bei der Gebäudeerrichtung eingehalten werden müssen. Erdgas hat z.B. einen Primärenergiefaktor von 1,1.

 

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