Bad Pyrmont (red). Wie steht Bad Pyrmont aktuell in der Wärmeversorgung da – und welche Energiepotenziale gibt es vor Ort für den Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2040? Diese Fragen standen im Mittelpunkt einer Bürgerinformationsveranstaltung im Ratssaal, zu der Vertreterinnen und Vertreter der enercity AG und der IP Syscon GmbH interessierte Bürgerinnen und Bürger begrüßten.
Aktuelle Situation und Potenziale
Derzeit wird in Bad Pyrmont überwiegend mit Erdgas geheizt – rund 71 Prozent der Gebäude nutzen diese Energiequelle. Berechnungen zeigen jedoch, dass grundsätzlich ausreichend technisches Potenzial vorhanden ist, um die Gebäude künftig mit Umweltwärme, Abwasser- und Flusswasserwärme, Biomasse und Sonnenenergie zu versorgen.
Herausforderungen und Chancen
Die Nutzung der Geothermie ist aufgrund des Heilquellenschutzes stark eingeschränkt. Auch die Beimischung von Wasserstoff ins örtliche Gasnetz ist derzeit noch zu kostenintensiv. Dennoch bieten sich Möglichkeiten: Erste Analysen zeigen, dass einige Gewerbe- und Industriebetriebe künftig Abwärmepotenziale nutzbar machen können. Diese Potenziale sollen im weiteren Projektverlauf genauer untersucht werden.
Ausbau und Planung
Auf Nachfragen aus dem Publikum erklärte Uwe Benkendorff, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Pyrmont, dass die zunehmende Belastung des Stromnetzes durch Wärmepumpen beim künftigen Netzausbau berücksichtigt werde. Projektleiter Sven Alex von der enercity AG ergänzte, dass nach Abschluss der Wärmeplanung die Errichtung von Nahwärmenetzen auf Quartiersebene geprüft werden soll.
Beteiligung der Stadtgesellschaft entscheidend
Bürgermeister Klaus Blome betonte im Anschluss an die Diskussion die Komplexität der kommunalen Wärmeplanung, die Bad Pyrmont proaktiv angehe. Besonders wichtig sei die Akzeptanz der geplanten Maßnahmen und die aktive Beteiligung aller Betroffenen der Stadtgesellschaft. Nur gemeinsam könne der Weg in eine klimaneutrale Zukunft erfolgreich gestaltet werden.
Ausblick auf 2026
Der Zeitplan sieht vor, den ersten Kommunalen Wärmeplan im Mai 2026 öffentlich vorzustellen.
Foto: Melanie Forster-Nel