Hameln (red). Im Landkreis Hameln-Pyrmont kam es am Mittwoch, 2. April, zu einem gefährlichen Zwischenfall bei der Müllabfuhr: Drei Mitarbeiter der KreisAbfallWirtschaft wurden durch eine giftige Substanz verletzt, die unerlaubt im Hausmüll entsorgt worden war. Der Vorfall ereignete sich im Bereich des Basbergviertels in Hameln.
Die beiden Müllwerker im Alter von 52 und 44 Jahren nahmen bei ihrer Arbeit einen ungewöhnlich starken Geruch wahr und informierten umgehend den 58-jährigen Fahrer des Müllsammelfahrzeugs. Kurz darauf bemerkten sie eine Rauchentwicklung am Heck des Fahrzeugs. Der Fahrer reagierte schnell und steuerte das Fahrzeug in einen freien, unbewohnten Bereich, um eine mögliche Brandgefahr auszuschließen.
Während der Überprüfung traten bei allen drei Männern Symptome wie Übelkeit und Schwindel auf. Im Müll wurde schließlich eine Dose des hochgiftigen Pflanzenschutzmittels „E605“ gefunden – ein Stoff, der aufgrund seiner extremen Gefährlichkeit bereits seit Jahren in Deutschland verboten ist. Im Volksmund ist das Mittel auch als „Schwiegermuttergift“ bekannt.
Die drei Betroffenen wurden zur medizinischen Abklärung in umliegende Krankenhäuser eingeliefert. Die Polizei Hameln hat Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen. Hinweise zur Herkunft der gefährlichen Substanz nimmt die Polizei unter Telefon 05151/933-222 entgegen.