Landkreis Hameln-Pyrmont (red). Die Corona Krise hat unser gesellschaftliches Leben und den Familienalltag nun schon seit März 2020 fest im Griff: AHA-Regeln, Schulscenarien, Homeoffice, Lock down, Kontaktvermeidung - diese und andere Schlagwörter sind aus unserem Alltag nach wie vor nicht wegzudenken. Viele sorgen sich um ihre Gesundheit und finanzielle Existenz.
Nach ersten ermutigenden Erfahrungen bot die Erziehungsberatungsstelle des Landkreises Hameln-Pyrmont in der letzten Woche erneut einen Themenabend „Familienalltag in der Corona Krise“ online an. Es wurde deutlich, dass viele in verschiedenen Rollen von der Corona Pandemie betroffen sind, z. B. als Eltern, Großeltern, Pflegeeltern, Tagespflegepersonen, Schulbegleiter, Erzieherinnen, Lehrerinnen oder Freiberufler. Insgesamt nahmen 13 Personen intensiv am Austausch teil.
In der Einführung betonten die Referenten Imo Stührcke und Jürgen Schuba, „dass es in der jetzigen Situation eines ständigen Abwägungsprozesses bedarf, zwischen Gefahr und Regeleinhaltung auf der einen und dem im Menschen angelegten Grundbedürfnis nach Sozialkontakten auf der anderen Seite.“
Die Teilnehmenden schilderten daraufhin ihre Erfahrungen mit der Corona Situation. Gefragt waren dabei sowohl Probleme und negative Erfahrungen, als auch kreative Lösungen und positive Erfahrungen: In virtuellen Arbeitsgruppen wurde eine Sammlung von Ideen erarbeitet, was sich Kinder wohl am meisten von ihren Eltern wünschen und umgekehrt. Die Ergebnisse wurden anschließend allen sichtbar vorgestellt.
Im Vordergrund stehen dabei vor allem:
- Sicherheit durch eine feste, „normale“ Tagesstruktur
- Hilfe im Homeschooling
- gegenseitiges Verständnis für die Arbeits-, Schul- und Freizeitsituation Unterstützung der möglichen Außenkontakte, auch als „W-Lan-Zeit“
- Eltern als besonders wichtige Ansprechpartner, die „Leuchtturm“ und „Anker“ sein können
Neu entwickelt haben sich in vielen Familien gemeinsame Aktivitäten: z. B. der Zukunftsplan „Campen mit der ganzen Familie im eigenen Garten“, der sich sogar in Corona Zeiten umsetzen lässt. Dabei sollten Kinder stets eine Erwartungshaltung haben dürfen und Erwachsene unsicher und bis an die Grenzen gefordert sein. „Es sollte immer möglich sein, über die wichtigsten Grundbedürfnisse miteinander ins Gespräch zu kommen“, betonen die Referenten in ihrer Rolle als Erziehungsberater. Die Reihe dieser Online-Abende, zu der übrigens auch alle Kinder und Jugendlichen herzlich eingeladen sind, wird demnächst fortgesetzt.