Landkreis Holzminden (red). Das sich in der letzten Woche ausweitende Infektionsgeschehen im Kreishaus der Holzminderer Verwaltung scheint zum Stillstand gekommen zu sein. Gesundheitsdezernentin Anja Krause hatte am letzten Donnerstag die Schließung des Haupthauses in der Bürgermeister-Schrader-Straße beschlossen und große Teile der dort arbeitenden Kollegen ins Home Office geschickt, nachdem zehn Mitarbeitende, darunter auch Landrat Michael Schünemann, positiv getestet worden waren. Nach etlichen Tests wirkt die Lage im Moment stabilisiert, das Hamelner Labor meldete bisher nur negative Ergebnisse.
„Wir können vermutlich davon ausgehen, dass die Infektionskette im Kreishaus sich nur über eine einzigen Übertragungsweg hat entwickeln können“, erklärt Dezernentin Krause. Diese Einschätzung sei natürlich nur ein Zwischenergebnis und dürfe nicht als vollständige Entwarnung gewertet werden. Die bisherigen Tests und Nachverfolgungen seien vom Gesundheitsamt mit großem Aufwand und viel Akribie betrieben worden, es seien jedoch keine weiteren positiven Fälle zu verzeichnen gewesen. „Wenn die Situation so bleiben sollte, werden wir am nächsten Montag den Normalbetrieb, allerdings unter nochmal verschärften Hygienebedingungen in der Kreisverwaltung wieder aufnehmen können“, so Krause. Die Öffnung für den Publikumsverkehr erfolgt dann allerdings weiter nur nach vorheriger Terminvereinbarung.
Als Folge der Infektionen im Kreishaus waren neben den zehn positiv Getesteten auch rund 50 weitere Mitarbeitende der Kreisverwaltung in eine angeordnete Quarantäne gegangen, weil sie mit den Infizierten Kontakt hatten. Wie etliche der anderen Infizierten auch hatte Landrat Schünemann am vorletzten Wochenende erste Symptome bekommen und sich nach einem positiven Schnelltest am Montagvormittag sofort selbst isoliert. Ein sogenannter PCR-Test bestätigte am darauffolgenden Tag das erste Ergebnis. Während der Landrat vom Virus stärker beeinträchtigt war und sich erst seit Anfang dieser Woche auf dem Weg einer deutlichen Besserung befindet, sind alle seiner weiteren Kontaktpersonen abgesehen von der Ersten Kreisrätin Sarah Humburg ohne positiven Befund geblieben. Humburg geht es den Umständen entsprechend gut, während andere negativ Getestete über Symptome klagten. „Es ist davon auszugehen, dass wir es gleichzeitig auch noch mit einem für die Jahreszeit typischen grassierenden grippalen Infekt im Kreishaus zu tun haben“, vermutet Anja Krause. Um sowohl diesem als auch dem Corona-Virus effektiv zu begegnen, sollen auch in der nächsten Woche weiter verschärfte Hygienemaßnahmen eingehalten werden. „Bis auf weiteres müssen wir einfach vorsichtig bleiben und Abstand halten, Kontakte, wenn möglich vermeiden und überall, wo es nötig ist, einen Mund-Nasenschutz tragen“, macht die Gesundheitsdezernentin noch einmal deutlich.