Holzminden (red). Der Bundestagsabgeordnete Andreas Mattfeldt hat jungen Gastronomen aus ganz Niedersachsen die Möglichkeit gegeben, in einer Live-Videokonferenz direkt mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu sprechen und sich mit diesem über ihre Sorgen, die existenzbedrohenden aktuellen Corona-Maßnahmen und die mögliche weitere Entwicklung im Hinblick auf die Gastronomie auszutauschen. „Bei allem Handlungsdruck, den wir derzeit haben, ist es toll, dass Politik auch in Corona-Zeiten so bürgernah sein kann“, freute sich Mattfeldt.
Die jungen Gastwirte und Hoteliers machten bei der Konferenz als Hauptforderung für das für Mittwoch nächster Woche erwartete, nächste Corona-Maßnahmenpaket deutlich: „Wir brauchen verlässliche Vorgaben für mindestens vier bis sechs Wochen im Voraus, damit unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und unsere Betriebe sich vernünftig auf die neuen Rahmenbedingungen einstellen können.“
„Jens Spahn hat dafür volles Verständnis signalisiert und sich bei den Gastronomen für deren außerordentlichen Anstrengungen bedankt, stimmige Hygienekonzepte schnell umzusetzen und somit ihren wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung zu leisten und einen kompletten Lockdown zu verhindern“, macht Mattfeldt den Dank des Gesundheitsministers gerne öffentlich. „Spahn hat aber auch deutlich gemacht, welchen Spagat die Politik derzeit leisten muss. Entweder schaden unsere Maßnahmen unseren Menschen oder unserer Wirtschaft“, berichtete der Haushaltsabgeordnete im Bundestag. Bisher sei der Bundesregierung aber die Gradwanderung gelungen, Dank ihres schnellen und zielgerichteten Engagements den Infektionsschutz der Bevölkerung weitestgehend zu gewährleisten, gleichzeitig das Gesundheitssystem nicht zu überfordern und dennoch die Wirtschaft am Laufen zu halten. Das sei in anderen Staaten deutlich schlechter gelaufen.
„Insbesondere die vielfältigen Hilfs- und Unterstützungspakete des Bundes haben dazu beigetragen, dass die befürchtete Pleitewelle bei den Unternehmen ausgeblieben ist“, fasste der Hauptberichterstatter für das Wirtschaftsministerium zusammen. „Dennoch sind wir uns auch mit den jungen Gastronomen einig: Wir werden in dieser besonderen Krise nicht alle Betriebe retten können.“ Trotz weiterhin ernüchternder Aussichten für ihre Unternehmen, sehen die jungen Gastronomen nach dem Gespräch mit dem Bundesgesundheitsminister zumindest Licht am Ende des Tunnels. Zum einen signalisierten Spahn und Mattfeldt, „dass wir die wirklich hart betroffenen Gastronomie-Betriebe in dieser Krise ungekannten Ausmaßes nicht allein lassen werden. Der Verlust von Kneipen, Restaurants, Hotels und Veranstaltungsstätten wäre ein Kulturverlust für unser Land“.
Wie die weitere Unterstützung aussehen könne, sei, so Mattfeldt weiter, noch nicht zwischen Bundeswirtschaftsministerium und Regierung abgestimmt. „Auch wenn es nach derzeitigem Stand ausgeschlossen scheint, dass noch in diesem Jahr größere Feiern in den Lokalen wieder möglich werden“, stellte Mattfeldt klar, „so besteht zum anderen angesichts stagnierender oder leicht rückläufiger Infektionszahlen Hoffnung, dass die Bürgerinnen und Bürger zumindest ab Mitte Dezember wieder unter Auflagen Essen gehen könnten.“ „Erst wenn klar ist, wann die Anti-Corona-Impfungen tatsächlich beginnen können, wird es verlässliche Aussagen darüber geben, wie es weiter geht“, dämpfte Mattfeldt verfrühte Erwartungen.
Foto: Andreas Mattfeldt