Bad Pyrmont (r). Finanzminister Reinhold Hilbers hat sich am (heutigen) Mittwoch über die Erfahrungen der Klinik „Der Fürstenhof" während des Shutdowns aufgrund der Corona-Pandemie informiert. Die Rehaklinik war deutschlandweit das erste Ersatzkrankenhaus, um Akut-Kliniken zu entlasten. Bereits am 23. März wurden die ersten Akutpatienten stationär im Fürstenhof aufgenommen.

Am 27. April erreichte das Patientenaufkommen mit 20 gleichzeitig im Haus befindlichen Patienten den vorläufigen Höhepunkt. Parallel zur Versorgung akutmedizinischer Patienten wurde ab dem 18. Mai wieder mit der Aufnahme von Heilverfahren begonnen.

„Ich bin beeindruckt, mit wie viel Engagement die Klinikleitung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich solidarisch an der Bewältigung der Pandemie beteiligen. Erfreulicherweise war bisher der befürchtete Engpass in den Akut-Kliniken nicht eingetreten. Gleichwohl ist es gut zu wissen, dass wir hier auf das Know-how und die Strukturen zurückgreifen können“, erklärte Hilbers. Arbeitsabläufe, die im Akutkrankenhaus fest etabliert sind, mussten neu aufgebaut werden. Therapeuten wurden als Hilfspflegekräfte angelernt, um so den Bedarf an Pflegekräften zu decken. 

Insgesamt wurden bis zum 25. Mai 48 Akutpatienten an 561 Behandlungstagen versorgt. Aus kaufmännischer Sicht konnten damit die Corona-bedingten Mindereinnahmen im Bereich der Heilverfahren etwas abgefedert, aber nicht aufgefangen werden. Das Land Niedersachsen hat darum als alleiniger Eigentümer der Staatsbad GmbH Haushaltsmittel bis zu insgesamt 6 Millionen Euro zur Kompensation dieser Mindereinnahmen in Bad Pyrmont und Bad Nenndorf zugesagt.

Bei einem Rundgang zeigte sich Hilbers auch von der neuen Schwimmhalle mit Therapiebecken im König-Luise-Bad begeistert: „Nicht umsonst zählt das Staatsbad Pyrmont zu den TOP-Reha-Standorten in Deutschland.“ 

Die Fertigstellung des Therapiebeckens bildet den Schlusspunkt des ersten Bauabschnitts, der zudem Umbaumaßnahmen im Bereich der Arztpraxen, einen neuen Eingangsbereich mit Cafeteria sowie Umbauten im Anwendungsbereich der Kurgäste umfasste. Eine besondere Herausforderung bestand darin, alle Arbeiten bei laufendem Betrieb zu koordinieren und auszuführen. Im Staatsbad Pyrmont verfügt die Rehaklinik „Der Fürstenhof“ über 160 Betten. Die Klinik zeichnet sich durch eine hohe medizinische, pflegerische und therapeutische Kompetenz aus. Viele Fachärzte verfügen über jahrelange Erfahrung aus Akut-Kliniken.