Holzminden (red). Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst“, hatte die Bundeskanzlerin in ihrer Ansprache am Mittwoch an die Bevölkerung appelliert. Der niedersächsische Innenminister legte einen Tag später nach und hat die Polizei angewiesen, Versammlungsverbote und Schließungen auch aktiv zu kontrollieren. Was ist seitdem passiert und wie sieht es tatsächlich aus auf den Straßen Holzmindens und den Samtgemeinden?

Noch am späten Donnerstagnachmittag hatte das Polizeikommissariat Holzminden ihre Kontrollen verschärft und etliche potentielle Versammlungsorte in Stadt und Landkreis überprüft. Per Facebookaufruf hatten einige Unverbesserliche beispielsweise in Boffzen auf den Grillplatz zu einer „Corona-Party“ eingeladen. Dass das vielleicht doch keine so gute Idee ist, scheint dann aber offensichtlich doch den Meisten klar gewesen zu sein, denn mehrere Überprüfungen durch Polizeistreifen hatte keinen Anlass zu Einschreiten ergeben. Lediglich auf einem Spielplatz und einem Basketball-Platz mussten den Eltern noch einmal klargemacht werden, dass diese Orte momentan aus gutem Grund gesperrt sind. Vorerst blieb es an diesem Tag noch bei mahnenden Worten, doch die Polizei ist auf jeden Fall gewillt, die Anordnungen zur Bekämpfung des Corona-Virus aktiv durchzusetzen. „Wir werden auch weiterhin überall Kontrollen durchführen und Zuwiderhandlungen auch ahnden“, stellte der stellvertretende Leiter des Polizeikommissariats Holzminden, Burkhard Schramm klar.

Was Geschäfte und gastronomische Betriebe angeht, kümmern sich vorrangig die Ordnungsämter um Einhaltungen von Schließungen und korrekten Sperrungen in Verkaufsflächen. Das Ordnungsamt Holzminden kann nach ein paar Anlaufschwierigkeiten den Gewerbetreibenden ein gutes Zeugnis ausstellen. Ordnungsamtsleiter Burkhard Woitczyk hat seine Mitarbeitenden in Schichten eingeteilt, um zu verschiedenen Zeiten regelmäßig kontrollieren zu können. Am Freitagvormittag gab es in der Holzmindener Innenstadt jedoch keinen Anlass, über Verstöße zu klagen. „Wir haben im gesamten Holzmindener Stadtgebiet mittlerweile eine praktisch hundertprozentige Quote, was die korrekte Umsetzung der angeordneten Maßnahmen für Geschäfte und Lokale angeht“, kann Sarah Humburg, Erste Stadträtin der Stadt Holzminden zufrieden feststellen.

Polizei und Ordnungsämter werden dennoch hinsichtlich der Überwachung der angeordneten Maßnahmen weiter am Ball bleiben, zumal am Freitagnachmittag als erweiterte Verfügung Restaurants, Imbisse und ähnliche Gastronomie für den Publikumsverkehr generell geschlossen werden müssen. Nur der Außerhausverkauf bleibt dann noch erlaubt.

Foto: Landkreis Holzminden