Hameln/Holzminden (red). Die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden warnt erneut vor Telefonbetrügern, die mit sogenannten Schockanrufen gezielt versuchen, Bürgerinnen und Bürger um Bargeld oder wertvollen Schmuck zu bringen.
Bei diesen Anrufen geben sich die Täter als Polizeibeamte, Rechtsanwälte oder Ärzte aus. Sie täuschen vor, dass enge Angehörige – etwa Kinder oder Enkel – in einer akuten Notlage seien, zum Beispiel nach einem Unfall oder einer angeblichen Straftat. Um die Geschichte glaubwürdiger erscheinen zu lassen, lassen die Betrüger vermeintliche Verwandte kurz selbst sprechen oder spielen Stimmen im Hintergrund ein. Tatsächlich handelt es sich jedoch um Komplizen oder nachgeahmte Stimmen.
Oft halten die Täter ihre Opfer lange in der Leitung, um zu verhindern, dass sie Hilfe organisieren oder die Angaben überprüfen können. Ziel ist es immer, die Betroffenen zur Übergabe von Bargeld oder Wertsachen zu bewegen. Besonders häufig werden Szenarien vorgetragen, in denen eine sofortige Kautionszahlung eine Gefängnisstrafe verhindern soll oder eine dringende Operation angeblich nur nach vorheriger Barzahlung möglich sei.
Die Polizei betont: Die Täter setzen gezielt auf Schockmomente und Zeitdruck. Lassen Sie sich am Telefon niemals unter Druck setzen – egal wie glaubwürdig die Geschichte klingt.
So schützen Sie sich vor Telefonbetrügern
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Beenden Sie das Gespräch und wählen Sie die 110 – niemals die Rückruftaste nutzen.
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Legen Sie auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft oder wenn Druck ausgeübt wird.
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Rufen Sie Angehörige über bekannte Telefonnummern zurück.
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Sprechen Sie nie über persönliche oder finanzielle Verhältnisse am Telefon.
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Übergeben Sie kein Bargeld oder Wertsachen an Fremde.
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Ziehen Sie im Zweifel eine Vertrauensperson hinzu.
Wichtige Hinweise
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Die Polizei ruft nie unter der Notrufnummer 110 an.
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Die Polizei fordert niemals dazu auf, Geld oder Wertgegenstände zu übergeben.
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Eine medizinische Behandlung ist nie von einer vorherigen Barzahlung abhängig.
Die Polizei empfiehlt, innerhalb der Familien regelmäßig über die gängigen Maschen wie Enkeltrick oder Schockanruf zu sprechen. Eine offene Kommunikation sensibilisiert und hilft, sich im Ernstfall richtig zu verhalten.
Weitere Informationen und Präventionstipps gibt es unter www.polizei-beratung.de.