Brenkhausen (red). Ein „Luftverkehrsunfall“ forderte am Dienstagabend den Einsatz zahlreicher Kräfte, die in ein Waldgebiet nahe dem Fluglandeplatz Höxter-Holzminden gerufen wurden. Gegen 20.33 Uhr wurden die Freiwillige Feuerwehr Höxter, der Rettungsdienst, die Polizei und Spezialkräfte zu einem schweren Unfall mit zwei beteiligten Gleitschirmfliegern alarmiert. Nach ersten Erkenntnissen kam es laut Feuerwehr über einem angrenzenden Waldgebiet zum Zusammenstoß zweier Gleitschirme. Während einer der beiden Piloten unmittelbar zu Boden stürzte und verletzt im unwegsamen Gelände landete, blieb der zweite Flieger in mehr als acht Metern Höhe in den Baumkronen hängen – eine besondere Herausforderung für die Rettungskräfte.
Vor Ort bot sich den Einheiten ein komplexes Bild: Die Feuerwehr Höxter rückte mit einem umfangreichen Aufgebot an, darunter ein Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF 20), eine Drehleiter (DLK 23), ein Rüstwagen (RW) sowie ein Einsatzleitwagen (ELW 1). Unterstützt wurden sie durch Kräfte aus Brenkhausen, Lütmarsen, Stahle sowie durch den Rettungsdienst Höxter, die Polizei und Spezialkräfte aus Paderborn und Dortmund. Die Einsatzleitung übernahm Stadtbrandinspektor Jürgen Schmits.
Zunächst erfolgte laut Feuerwehr eine gründliche Erkundung der Lage. Der am Boden liegende Pilot wurde medizinisch erstversorgt und unter schwierigen Bedingungen aus dem Waldstück gerettet. Er konnte anschließend mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht werden.
Die Rettung des zweiten Piloten gestaltete sich deutlich aufwändiger: Da dieser in großer Höhe in einem Baum festhing, wurden umgehend Höhenretter der Feuerwehr Paderborn sowie ein Rettungshubschrauber mit Seilwinde aus Dortmund angefordert. Nach eingehender Lagebeurteilung entschieden sich die Einsatzkräfte für eine Rettung per Luftweg.
Gegen 23.00 Uhr gelang es schließlich, den in den Baumwipfeln festsitzenden Piloten mithilfe der Seilwinde des Hubschraubers in Sicherheit zu bringen. Er wurde am Fluglandeplatz abgesetzt und medizinisch betreut. Neben der reinen Rettungsarbeit war auch die Zusammenarbeit der verschiedenen Einheiten bemerkenswert. „Die Koordination und das Zusammenspiel der Feuerwehr, der Höhenretter, des Rettungsdienstes und der Polizei verliefen reibungslos. Alle Beteiligten haben hervorragend zusammengearbeitet“, betonte Einsatzleiter Schmits nach dem Einsatz.
Gegen 23.30 Uhr konnte der Einsatz laut Feuerwehr offiziell beendet und die Unfallstelle zur weiteren Untersuchung an die Polizei übergeben werden. Die Ursache des Zusammenstoßes ist derzeit noch unklar. Die Ermittlungen dauern an.
Symbolfoto: Thomas Kube