Holzminden/Hameln (red). Die Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden hat am 14. März 2025 die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 (PKS) vorgestellt. Polizeidirektor Matthias Kinzel und Polizeirätin Marie Louise Lohmann, Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes, präsentierten die aktuellen Zahlen und Entwicklungen der Kriminalität in den beiden Landkreisen.
Die Zahlen zeigen eine sinkende Gesamtkriminalität bei gleichzeitig steigender Aufklärungsquote. Mit einer Kriminalitätshäufigkeitszahl von 5.109 liegt die Region weiterhin unter dem niedersächsischen Durchschnitt. „Das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, bleibt auf einem sehr niedrigen Niveau“, betonte Lohmann.
Wichtige Entwicklungen in der Kriminalitätslage
- Rückgang der Gesamtzahl an Straftaten: Die Anzahl der erfassten Fälle sank von 11.755 auf 11.296.
- Steigende Aufklärungsquote: Mit 71,49 % liegt sie deutlich über dem Landesdurchschnitt von 62,77 %.
- Straftaten gegen das Leben: 10 Fälle, darunter 7 Fälle von Mord/Totschlag, die alle aufgeklärt wurden.
- Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: 468 Fälle (-1), hohe Aufklärungsquote von 95,73 %.
- Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche: 216 Fälle (-40), dennoch bleibt das Thema besorgniserregend.
- Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit: 2.601 Fälle (+5), Aufklärungsquote 95,0 %.
- Häusliche Gewalt: Deutlicher Anstieg auf 905 Fälle (+55).
- Gewaltdelikte gegen Frauen: Anstieg auf 152 Fälle (+11), darunter 2 versuchte Tötungsdelikte und 29 Vergewaltigungen.
- Messerangriffe: Rückgang auf 63 Fälle (-20), landesweit jedoch weiterhin auf hohem Niveau.
Kriminalität im Bereich Eigentum und Vermögen
- Straftaten gegen ältere Menschen: Deutlicher Rückgang auf 267 Fälle (-148).
- Diebstahlsdelikte: Insgesamt 2.919 Fälle (-132), Aufklärungsquote 41,04 %.
- Wohnungseinbrüche: Anstieg auf 178 Fälle (+15), Aufklärungsquote 29,78 %.
- Vermögens- und Fälschungsdelikte: 1.694 Fälle (-33), Aufklärungsquote 74,26 %.
Jugendkriminalität und Gewalt gegen Polizei
- Steigender Anteil junger Täter: 1.881 Fälle (+161), davon 827 Fälle durch Jugendliche (14–18 Jahre).
- Gewalt gegen Polizeivollzugsbeamte und Rettungskräfte:
- 93 Fälle gegen Polizei (+3).
- 8 Fälle gegen Rettungskräfte (+1).
Polizeipräsidentin Tanja Wulff-Bruhn äußerte sich besorgt über die anhaltend hohe Gewaltbereitschaft: „Dass Einsatzkräfte zunehmend Opfer von Angriffen werden, ist unerträglich. Täter müssen konsequent bestraft werden.“
Fallzahlen mit nichtdeutschen Tatverdächtigen und sonstige Delikte
- Nichtdeutsche Tatverdächtige: 2.221 Fälle (+77).
- Sonstige Straftaten: 2.778 Fälle (+84), darunter Erpressung, Hehlerei, Sachbeschädigung.
- Verstöße gegen Nebengesetze: 826 Fälle (-378), insbesondere durch das geänderte Cannabisgesetz.
Fazit der Polizeiinspektion
Polizeidirektor Matthias Kinzel sagt abschließend: „Wirtschaftliche und soziale Belastungen, weltweite Kriege und Anschläge im eigenen Land haben Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl der Menschen. Daher ist es mir insbesondere wichtig, dass wir mit unserer Arbeit den Menschen zeigen können, dass sie sich in unserer Region sicher fühlen dürfen.
Die hohe Aufklärungsquote und die Reduzierung von Fallzahlen zeigen erneut die gute Arbeit und Leistungsfähigkeit aller Beschäftigten der Polizeiinspektion Hameln-Pyrmont/Holzminden sowie die hervorragende Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen.
Trotz vermehrter Gewalt gegen Einsatzkräfte leisten diese engagierte und motivierte Arbeit, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Dies unterstreicht einmal mehr, dass die Bürgerinnen und Bürger auf die Arbeit ihrer örtlichen Polizei vertrauen dürfen.“