Höxter (TKu). Am vergangenen Wochenende erlebten 18 Kinder und Jugendliche der Jugendfeuerwehr Höxter-Mitte einen Tag, der ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Beim sogenannten Berufsfeuerwehrtag schlüpften die Nachwuchsfeuerwehrleute in die Rolle von echten Einsatzkräften und durchlebten innerhalb von 24 Stunden eine Reihe anspruchsvoller Einsätze – wie sie auch im Alltag einer Berufsfeuerwehr vorkommen könnten. Ihnen zur Seite standen 14 Betreuerinnen und Betreuer. Bereits in den frühen Morgenstunden startete der Berufsfeuerwehrtag mit einer Alarmierung zu einem vermeintlichen Waldbrand Am Heineberg bei Brenkhausen. Vor Ort galt es, das Feuer schnell unter Kontrolle zu bringen und eine Ausbreitung auf den umliegenden Wald zu verhindern. Eine lange Wegstrecke mit Druckschläuchen zur Löschwasserversorgung wurde dabei durch eine örtliche Feuerwehr-Einheit der Bezirksreserve Detmold den Berg hinauf aufgebaut, während die Jugendfeuerwehrleute den Löschangriff in dem Waldgebiet vorbereitet haben. Am Nachmittag gingen gleich zwei neue Einsätze ein: Zu einer Tragehilfe für den Rettungsdienst kam es nach dem stundenlangen Einsatzszenario und einer Mittagspause auf der Feuerwache in Höxter. Eine andere Gruppe war etwa zeitgleich in Ovenhausen im Einsatz, um eine Ölspur auf dem Festplatz Am Dreiort als Gefahrenquelle zu beseitigen. „Mit großem Engagement und unter Anleitung der Betreuer meisterten sie diese Aufgabe erfolgreich“, hieß es dazu von Jugendwart Benedikt Hofbauer.
Doch dies war nur der Anfang eines ereignisreichen Tages. Ein weiteres Highlight war die Personensuche in einem „Lost Place“. Vier vermisste, verletzte Personen galt es in einem alten, verlassenen Kieswerk bei Wehrden zu finden, bei dem es sich um ein sehr weitläufiges und unübersichtliches Gelände handelte. Zusammen mit der Rettungshundestaffel Lippe-Höxter und ihren drei Rettungshunden suchten sie systematisch das Gebiet ab, bis die Personen gefunden und gerettet werden konnten. „Eine solche Zusammenarbeit mit einer so jungen Nachwuchstruppe hatten wir im Kreis Höxter bislang auch noch nicht“, erklärte Hundeführerin Jutta Sprenger aus Höxter, die zusammen mit zwei weiteren Mitstreiterinnen im Sucheinsatz war. Neben diesen herausfordernden Einsätzen gab es zahlreiche weitere Szenarien, die die Kinder und Jugendlichen forderten, darunter ein Hallenbrand mit Menschenrettung und ein Großbrand auf dem Festplatz Ovenhausen mit echtem Feuer. „Der Berufsfeuerwehrtag bot den Teilnehmenden eine Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben, die nicht nur praktische Fertigkeiten, sondern auch Teamarbeit und Kommunikation erforderten“, erklärte Jugendwart Benedikt Hofbauer. „Es ist beeindruckend zu sehen, mit welchem Eifer und welcher Disziplin die Jugendlichen diese Einsätze gemeistert haben. Solche Tage sind enorm wichtig, um den Nachwuchs auf reale Einsätze vorzubereiten und das nötige Selbstbewusstsein zu stärken“, ergänzte der Jugendwart. Nach 24 Stunden, die allen Beteiligten einiges abverlangten, endete der Berufsfeuerwehrtag. „Die Erfahrungen, die sie an diesem Tag gesammelt haben, werden sie nicht so schnell vergessen – und vielleicht ist der ein oder andere jetzt umso motivierter, in Zukunft eine echte Karriere bei der Feuerwehr einzuschlagen“, meinte Betreuer Malte Czöger, der den Großteil der Einsätze zusammen mit seinem Team vorbereitet hatte.
Fotos/Video: Thomas Kube