Brakel (TKu). Das neue Rettungszentrum des Kreises Höxter an der Warburger Straße in Brakel ist fertiggestellt. Zur Einweihung am vergangenen Freitag wurde es voll in der neuen großen Fahrzeughalle -neben den Mitarbeiterinnen und Miutarbeitern des Rettungsdienstes und zahlreichen Amtsträgern waren auch viele Mitarbeitende der am Bau beteiligten Unternehmen mit dabei. Die neue Rettungsdienstzentrale beherbergt zum einen die Rettungsdienstzentrale und zum anderen die Rettungswache Brakel. Sie bietet in erster Linie eine bessere Verkehrsanbindung, mehr Platz und Entfaltungsmöglichkeiten sowie eine modernere Ausstattung.
Nach knapp zweijähriger Bauzeit konnte das Gebäude nun während einer kleinen Feierstunde mit zahlreichen Gästen und Mitarbeitenden offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Den symbolischen Schlüssel übergab Landrat Michael Stickeln an den Rettungsdienstkoordinator des Kreises Höxter, Manuel Tavares, sowie an den Leiter der Rettungswache Brakel, Stefan Reitemeier.
Den christlichen Segen spendete anschließend Notfallseelsorger Pater Thomas Wunram. Dieser Segen solle jedoch nicht in erster Linie dem Gebäude, sondern den Menschen gelten, die darin ihre medizinische Arbeit verrichten. Matthias Kämpfer, Leiter des Fachbereichs Öffentliche Sicherheit und Straßenverkehr beim Kreis Höxter, begrüßte alle Amtsträger und Gäste, darunter auch Brakels Bürgermeister Hermann Temme, Notfallseelsorger Pater Thomas Wunram, den Landtagsabgeordneten Mathias Goeken sowie Landrat Michael Stickeln.
Der Rettungsdienst-Neubau sei ein großer Meilenstein in der Geschichte des Rettungsdienstes des Kreises Höxter: Mit einem Investitionsvolumen von rund sieben Millionen Euro, mitfinanziert durch die Krankenkassen, markiere dieses Projekt einen bedeutenden Fortschritt für den Rettungsdienst im gesamten Kreis Höxter, so der Landrat. Die Entscheidung für den Neubau der Rettungswache, ein zweigeschossiger Massivbau mit rund 725 Quadratmetern Grundfläche, resultierte in erster Linie aus einer steigenden Mitarbeiterzahl. Aktuell sind 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 15 Notfallsanitäter und 8 Rettungssanitäter, in Brakel tätig.
Die alte Wache am Galgenberg in Brakel, direkt an der Feuerwehr-Leitstelle gelegen, entsprach zuletzt bei weitem nicht mehr den aktuellen Anforderungen in Puncto Größe und Hygienestandards. Der strategisch günstiger gelegene Standort an der Warburger Straße verbessere nun die Erreichbarkeit des Versorgungsgebiets, insbesondere durch die Nähe zu den Bundesstraßen 64 und 252. Die neue Rettungswache umfasst rund 1.915 Quadratmeter, bietet Räumlichkeiten für Notärzte, beherbergt ausreichend Umkleide-, Hygiene-, Büro- und Ruheräume sowie eine Werkstatt. Durch eine „Schwarz-Weiß-Trennung“ könne kontaminierte Einsatzkleidung abgelegt werden, bevor man durch die Duschschleuse wieder in die Räumlichkeiten gelange, erklärte Notfallsanitäter Michael Derenthal von der Rettungswache Brakel bei einer kleinen Führung.
Die Rettungsdienstzentrale nebst Wache beherbergt insgesamt sechs Einsatz- bzw. Ersatzfahrzeuge, darunter ein Notarzteinsatzfahrzeug, zwei Krankentransportwagen und drei Rettungswagen. In der benachbarten Zentrale untergebracht sind neben Büroräumen auch Lagerflächen und Schulungsräume. Insbesondere das Zentrallager für alle Rettungswachen im Kreis Höxter biete Vorteile durch ausreichend Lagerfläche, so Michael Derenthal. Nun könne mehr Rettungsdienst-Verbrauchsmaterial vorgehalten und somit auch günstiger eingekauft werden, da größere Mengen bestellt werden können. Durch die Einrichtung von Unterrichts-, Schulungs- und Besprechungsräumen soll die Ausbildung am Standort künftig optimiert werden. Bald können hier Einsätze durch lebensnahe Situationen nachgestellt und ausgewertet werden.
Dazu wurde unter anderem ein Schulungsraum mit sichtbaren Kameras und Mikrofonen ausgestattet. Dieser Raum soll später noch mit Pflegebett und weiteren Möbeln, Utensilien etc. ausgestattet werden, damit ein Einsatz im heimischen Wohnzimmer lebensnah simuliert werden kann. Die Gesamtkosten von knapp sieben Millionen Euro setzen sich zusammen aus dem Grunderwerb und den Baukosten für die Rettungswache nebst Rettungsdienstzentrale. Die neue Rettungsdienstzentrale in Brakel stelle laut Landrat Michael Stickeln einen weiteren Meilenstein der Rettungsdienstversorgung im Kreis Höxter dar.
Die steigenden Anforderungen an den Rettungsdienst, der jährlich bis zu 30.000 Einsätze bewältige, habe laut Stickeln diese infrastrukturellen Verbesserungen erfordert, da sich die Zahl der Einsätze in den vergangenen 25 Jahren massiv erhöht habe. So lag das Einsatzaufkommen im Jahr 1998 noch bei rund 15.000 Einsätzen. Im Jahr 2023 war die Zahl der Einsätze bereits auf fast 28.000 Fahrten angestiegen. Um den Veränderungen nachhaltig Rechnung zu tragen und die rettungsdienstliche Versorgung in der Region weiter zu verbessern, habe der Kreis Höxter die Kapazitäten im gesamten Kreis Höxter in den vergangenen Jahren systematisch ausgebaut, berichtet Stickeln. Mit rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie einer erhöhten Anzahl stationierter Fahrzeuge sei der Rettungsdienst im gut 1.200 Quadratkilometer großen Flächenkreis Höxter nun besser gerüstet.
Fotos/Video: Thomas Kube