Göttingen/Holzminden (red). In den Leitstellen der Polizeidirektion Göttingen gehen seit Anfang Juni auffallend viele falsche Notrufe ein: Sogenannte "Hosentaschenanrufe" belasten die Polizistinnen und Polizisten, die tagtäglich etwa 440 Notrufe entgegennehmen und Einsätze koordinieren. "Hosentaschenanrufe" werden unbeabsichtigt durch Handynutzerinnen und -nutzer getätigt, wobei durch das versehentliche Drücken bestimmter Tastenkombinationen ein automatisierter Notruf ausgelöst wird. Hiervon sind sowohl der Polizeinotruf 110, als auch der Feuerwehrnotruf 112 betroffen. "Die Polizeidirektion Göttingen verfügt über zwei regionale Leitstellen mit Standorten in Hameln und Göttingen. In beiden Leitstellen gehen täglich insgesamt etwa 35 'Hosentaschenanrufe' ein. Das entspricht einem prozentualen Anteil von knapp acht Prozent aller eingehenden Notrufe", stellt der stellvertretende Leiter der Leitstellen, Polizeihauptkommissar Alexander Golik, fest. "Wir prüfen jeden eingehenden Anruf sorgfältig.
Wenn sich am anderen Ende der Leitung niemand zu Wort meldet oder das Gespräch abrupt beendet wird, könnte sich die Person auch in einer Notsituation befinden, was es durch einen standardisierten Rückruf der Leitstelle zu klären gilt. Das bindet unsere vorhandenen Ressourcen bei ungewollt getätigten 'Hosentaschenanrufen' erheblich", so Golik weiter. Nach derzeitigen Erkenntnissen geht ein Großteil der aktuell eingehenden "Hosentaschenanrufe" von Android-Mobiltelefonen aus. Grund hierfür ist eine kürzlich durchgeführte Funktionsumstellung, die das Absetzen von Notrufen erleichtern soll. Derzeit führt die Umstellung jedoch zu zahlreichen unbeabsichtigten Anrufen, was nur durch ein Update behoben werden kann. "Bitte aktualisieren Sie das Betriebssystem Ihres Mobiltelefons, sobald ein Update zur Verfügung steht. Zudem ist es grundsätzlich empfehlenswert, Betriebssysteme immer auf dem neuesten Stand zu halten - beispielsweise durch die Einstellung einer automatischen Software-Installation", rät Alexander Golik allen Handynutzerinnen und -nutzern abschließend.