Kreis Holzminden (rus). Die Ereignisse in der Silvesternacht, die sich nicht nur in Berlin, sondern auch in niedersächsischen Städten abspielten, sorgten für Entsetzen und Fassungslosigkeit in der Gesellschaft, insbesondere natürlich auch in den Reihen der hauptberuflichen wie ehrenamtlichen Helfer selbst.
Zwar sind die Gesetze besonders in Bezug auf Angriffe gegenüber Einsatzkräften erst verschärft worden, doch vielen reicht dieses nicht aus. Und die Ereignisse vor wenigen Tagen an Silvester haben gezeigt, dass dies offenbar in einigen Fällen nicht abschreckt, Helfern gegenüber handgreiflich tätig zu werden. Regierungsbrandmeister Dascho Wehner zeigte sich im Gespräch mit der Weser-Ith News angesichts der aktuellen Ereignisse ebenfalls entsetzt: „Das ist eine Entwicklung, die wir nicht tolerieren dürfen. Hier ist das deutsche Rechtssystem gefragter denn je. Wer andere beschießt, ist ein Krimineller. Wer daneben steht und das nicht unterbindet, macht sich im gleichen Maße schuldig“, findet er ernste Worte.
Zusammenhalt ist gefragt: Nicht nur innerhalb der Einsatzkräfte, sondern innerhalb der Gesellschaft
Es müsse die Akzeptanz und das Ansehen einer jeden einzelnen Einsatzkraft gesteigert werden, insbesondere auch hier im ländlichen Raum, wo es im Hauptteil ehrenamtliche Kräfte gibt. „Andere Länder beneiden uns für unser ehrenamtliches System. Dieses Privileg gilt es wieder allgegenwärtig zu machen“, so Wehner weiter. Der Schutz einer jeden Einsatzkraft gilt es sicherzustellen.
Denn wenn Einsatzkräfte Gefahr laufen, verletzt zu werden, einen Schaden oder Nachteil aus ihrer Tätigkeit davon zu tragen, werde es immer schwieriger, Freiwillige dazu zu bewegen, sich ehrenamtlich zu engagieren, so der Regierungsbrandmeister. „Diese negative Spirale gilt es zu unterbrechen“, so Wehner. Die mediale Wirkung der aktuellen Ereignisse hat offenbar nochmal vielen wieder die Augen geöffnet und der gesellschaftliche Druck sollte genutzt werden, um die Bevölkerung noch weiter zu sensibilisieren.
„Wir sind auch nur Menschen – helfende Hände greift man nicht an“
Unter dem Hashtag #schlussdamit hat inzwischen auch die Kreisfeuerwehr Holzminden reagiert und auf das Problem aufmerksam gemacht. „Die jüngsten Ereignisse haben auch uns im Landkreis Holzminden sehr schockiert! Deswegen sagen auch wir: keine Gewalt gegen Rettungs- und Einsatzkräfte“, heißt es dort.
Foto: Kreisfeuerwehr Holzminden