Hamburg/Bevern (red). Die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft Hamburg (Zentralstelle Staatsschutz) ermitteln zurzeit gegen zwei Männer und eine Frau wegen des Verdachts des Handels mit gefälschten Impfpässen. In diesem Zuge sind vergangenen Mittwoch fünf Durchsuchungsbeschlüsse in Hamburg, Schleswig-Holstein und auch im Landkreis Holzminden in Bevern vollstreckt worden.
Im Rahmen von Ermittlungen in anderer Sache waren die Beamten der Staatsschutzabteilung der Hamburger Polizei (LKA 7) auf die Machenschaften der drei deutschen Staatsangehörigen aufmerksam geworden. Während der 34-jährige, nicht approbierte Mann aus Schleswig-Holstein im Verdacht steht, diverse Impfbücher unrechtmäßig mit Chargennummern und Stempeln versehen zu haben, werden seine 37 und 46 Jahre alten Komplizen verdächtigt, sich um den gewinnbringenden Absatz gekümmert zu haben.
Im Rahmen, der von der Generalstaatsanwaltschaft Hamburg erwirkten und am Mittwoch vollstreckten Durchsuchungsbeschlüsse, wurden diverse Speichermedien als Beweismittel, eine antike Kurzwaffe, Schrotmunition sowie eine geringe Menge Marihuana beschlagnahmt. Weiterhin stellten die Beamten einen sogenannten Kategorie-1-Hund sicher, für dessen Haltung der 37-Jährige keine Erlaubnis vorweisen konnte. In der Wohnung der 46-Jährigen im niedersächsischen Neuenkirchen beschlagnahmten die Polizisten zudem zwei offenbar gefälschte Impfpässe, die sie mutmaßlich für sich und ihr Kind genutzt hatte.
Die beim LKA 73 geführten Ermittlungen, insbesondere die Auswertung der sichergestellten Speichermedien, dauern an. Neben Hamburger Polizeibeamten waren auch Polizisten des LKA Niedersachsen an den Durchsuchungsmaßnahmen beteiligt.