Stadtoldendorf/Lenne (rus). Der „RB84“ der Nord-West-Bahn war ohnehin ein Spätzug, doch dass sich seine Fahrt am Sonntagabend auf der Strecke Kreiensen Richtung Holzminden noch einmal um anderthalb Stunden verzögern sollte, damit hatten der Zugführer und die 47 Fahrgäste an Bord nicht gerechnet. Auf Höhe der Kilometermarke 131 und damit bei der Durchfahrt durch Lenne bemerkte der Zugführer plötzlich im Dunkeln einen über den Bahnschienen liegenden Baumstamm. Eine Kollision konnte er allerdings nicht mehr verhindern, im Zug sorgte das Überfahren für ein Ruck, der Zug stoppte.
Rund 35 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Lenne und Stadtoldendorf rückten schließlich zur Einsatzstelle aus, die nur über einen engen Feldweg erreichbar war, auch ein Notfallmanager der Deutschen Bahn rückte an. Da alle Fahrgäste unverletzt blieben, konnte sich die Feuerwehr schnell dem einige hundert Meter entfernten Baumstamm annehmen und diesen beseitigen. Für die Dauer der Arbeiten war der Streckenabschnitt der Bahnstrecke vorübergehend voll gesperrt.
Man entschied sich schließlich, zur Sichtung der Fahrgäste nach möglichen Verletzungen den Bahnhof in Stadtoldendorf anzufahren, wo der Zug und seine Fahrgäste noch einmal vom Rettungsdienst und dem hinzu alarmierten Leitenden Notarzt kontrolliert wurden, auch die entstandenen Schäden am vorderen Räumschild des Zuges wurden begutachtet. Nach gut anderthalb Stunden Verspätung dann das Aufatmen: Keiner wurde verletzt, der Zug kann weiterfahren.
Fotos: rus