Negenborn (red). Ende letzten Jahres konnte die Ortsfeuerwehr Negenborn ihr „neues“ Tanklöschfahrzeug (TLF) in Empfang nehmen. Besondere hierbei: Es handelt sich hierbei nicht um ein Neufahrzeug, sondern das „alte“ Negenborner TLF 8/18W, auf Basis eines Mercedes-Benz Unimog. Dessen Fahrgestell aus dem Baujahr 1986 wurde grundüberholt, das zulässige Gesamtgewicht erhöht und ein neuer feuerwehrtechnischer Aufbau installiert. Auch die Pumpenanlage wurde runderneuert.
Bereits im Jahr 2015 begannen Überlegungen, wie für das alternde Fahrzeug, bei dem vor allem der Aufbau in die Jahre gekommen war, ein adäquater Ersatz erfolgen kann. Es zeigte sich, dass vergleichbare Neufahrzeuge, nicht mit dem zur Verfügung stehenden Budget zu bekommen waren. „Auf die speziellen Fähigkeiten unseres Unimogs, vor allem seine Geländegängigkeit, können wir bei unseren Einsätzen nicht verzichten.“, so Ortsbrandmeister Dirk Büscher. So entschied man sich, unter der Führung des damaligen Ortsbrandmeisters Holger Arnold, das vorhandene Fahrgestell weiterzuverwenden und den Aufbau durch einen neuen zu ersetzen. „Das Unimog Fahrgestell ist sehr robust konstruiert, wurde stets gut gepflegt und es gibt noch ausreichend Ersatzteile für diese Baureihe. So waren wir mit der Option ‚Neuaufbau statt Neufahrzeug‘ ebenfalls zufrieden“. Schwierig gestaltete es sich die Suche nach einem Aufbauhersteller – erst im Jahr 2019 konnte der Auftrag an ein Unternehmen in Karlsruhe vergeben werden. Im Sommer 2020 wurde das Fahrzeug dorthin überführt und die lang dauernde Umbauphase begann.
Das Tranklöschfahrzeug wurde dort jedoch nicht nur in einen (fast) neuwertigen Zustand versetzt, sondern auch die Ausstattung auf einen neuen Stand gebracht: Am Heck ist nun ein pneumatisch ausfahrbarer Lichtmast angebracht, mit dem Einsatzstellen schnell und sicher ausgeleuchtet werden können. Die Kapazität des Löschwassertanks wurde auf 2000 Liter vergrößert und das Fahrzeug ist nun mit einer Selbstschutzanlage versehen: Hierbei ist es möglich, Feuer über an der Fahrzeugfront angebrachte Sprühdüsen zu löschen - eine Funktion, die bei Vegetationsbränden erhöhten Schutz bietet. Ein Hygieneboard ermöglicht es den Einsatzkräften, sich noch an der Einsatzstelle grundsätzlich zu reinigen.
Nach langem Warten konnte das Fahrzeug Ende 2021 dann endlich abgeholt und wieder in Dienst gestellt werden. Drei Kameraden reisten für die Abnahme in Richtung Karlsruhe und wurden bei der Rückkehr mit einem coronakonformen Empfang begrüßt. Im Anschluss wurde das Fahrzeug noch mit einem neuen Design versehen, welches nicht nur schick aussieht, sondern auch die Sichtbarkeit und damit Sicherheit im Straßenverkehr erhöht.
Vom Ergebnis des Umbaus zeigen sich die Negenborner Kameraden dabei begeistert: „Wir sind überzeugt, dass mit dem Neuaufbau die richtige Entscheidung getroffen wurde und uns der grundüberholte und neu aufgebaute Unimog für viele Jahre treue Dienste leisten wird.“, so Ortsbrandmeister Dirk Büscher. Um für mindestens 15 weitere Jahre einsatzbereit zu sein, wird das neue, alte Tanklöschfahrzeug auch weiterhin gehegt und gepflegt werden.
Fotos: Feuerwehr Negenborn