Coppenbrügge (red). Am gestrigen Donnerstagnachmittag wurde ein Mann dabei beobachtet, wie er gegen 17:00 Uhr in einem Lebensmittelmarkt in der Bahnhofstraße Flaschen mit Alkohol in seine Jacken steckte. Ein Marktmitarbeiter beobachtete den Diebstahl und erkannte den Mann als Täter zu einem Diebstahl vom Vortag wieder. Der Mitarbeiter sprach den mutmaßlichen Dieb an. Als dieser das Geschäft mit dem Diebesgut verlassen wollte, versuchte der Mitarbeiter diesen festzuhalten. Der Mann riss sich los und schlug nach dem Mitarbeiter. Diese Tathandlung wird als räuberischer Diebstahl gewertet und liegt dann vor, wenn ein Dieb durch Gewaltanwendung oder Drohung in Besitz des Diebesgutes bleiben will.
Durch die gezeigte Gewaltanwendung gelang es dem Dieb zu flüchten. Der Marktmitarbeiter verständigte über Notruf die Polizei.
Der flüchtige Dieb rannte in Richtung Bahnhof Coppenbrügge weg, wo er unerkannt verschwand. Beamte der Bundespolizei am Bahnhof Coppenbrügge wurden auf den Fall aufmerksam, entdeckten einen verdächtigen Mann in einem geparkten VW Golf, der als möglicher Komplize des flüchtigen Ladendiebs vorläufig festgenommen wurde.
Bei der richterlich angeordneten Durchsuchung des VW Golf konnten neben Verkaufseinheiten mit Rasierklingen noch insgesamt 66 Flaschen mit hochwertigen Alkoholika aufgefunden werden. Der Gesamtwert wird auf über 1000 Euro geschätzt. Das im Wagen aufgefundene Diebesgut dürfte teilweise aus Diebstahlstaten vom Vortag stammen. Diesbezüglich laufen noch die Ermittlungen und Zuordnungen zu weiteren Straftaten. Ebenfalls noch nicht zugeordnet werden konnten zahlreiche neuwertige Kleidungsstücke (u. a. 71 Paar Socken, 17 T-Shirts, 14 Hosen, 14 Unterhosen), die in vier Taschen verstaut im Kofferraum des VW Golf aufgefunden werden konnten.
Bei der Durchsuchung kam es noch zu sogenannten Zufallsfunden; also zum Auffinden von Gegenständen, die eigentlich nicht primäres Ziel der Durchsuchungsmaßnahmen waren. Es konnten noch Drogen, Konsumentenutensilien und ein Faustmesser als verbotene Waffe aufgefunden werden.
Da der benutzte VW Golf nicht versichert war, wurden neben den Strafverfahren wegen des räuberischen und gewerbsmäßigen Diebstahls, den Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und Waffengesetz noch ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz eingeleitet.
Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen musste der vorläufig festgenommene 38-jährige Mann, der einen Wohnsitz in Salzgitter hat, auf Anordnung der Staatsanwaltschaft auf freien Fuß gesetzt werden. Durchsuchungsmaßnahmen am Wohnsitz des 38-Jährigen noch am späten Abend erbrachten keine weiteren Erkenntnisse. Die Suche nach dem Haupttäter läuft weiter.
Foto: Polizei Hameln-Pyrmont