Delligsen (red). Am frühen Sonntagabend wurde die Kleinschleife der Feuerwehr Delligsen in den Gewerbering alarmiert. Durch ein Gewitter mit heftigem Starkregen drohten Wassermassen von einem naheliegenden Feld in ein Gebäude zu laufen. Zügig machten sich die ersten Einsatzkräfte mit dem Einsatzleitwagen und dem Tanklöschfahrzeug auf den Weg zur Einsatzstelle. Weitere Kräfte rückten mit dem Löschgruppenfahrzeug nach. Noch während der Anfahrt wurden weitere Einsatzstellen im Bereich der Bundesstraße 3 und des Gewerberings festgestellt. Das Tanklöschfahrzeug übernahm die Einsatzstelle am Gebäude im Gewerbering. Hier wurden Tauchpumpen eingesetzt, um die Wassermassen abzupumpen.
Aufgrund der Vielzahl der Einsätze wurde für die Feuerwehr Delligsen die Großschleife und somit Vollalarm ausgelöst. Im weiteren Einsatzverlauf wurden die Feuerwehren Ammensen, Varrigsen und die ELW-Gruppe aus Grünenplan nachalarmiert. Um 18 Uhr wurde dann die sogenannte „Sonderlage“ alarmiert. Bei dem Stichwort Sonderlage werden die anfallenden Einsätze im Flecken Delligsen vom Einsatzleitwagen der Feuerwehr Delligsen koordiniert. Die Feuerwehr Varrigsen übernahm gemeinsam mit dem Löschgruppenfahrzeug aus Delligsen die Verkehrsregelung auf der Bundesstraße, da diese teilweise überflutet war. Parallel dazu wurden die Gullys geöffnet damit das Wasser ungehindert abfließen konnte. An der Straße am „Gänsefuß“ in Varrigsen drohten Wassermassen in einen Pferdestall zu laufen. Die Feuerwehr Ammensen wurde in diesem Bereich eingesetzt. Da immer mehr Wassereinbrüche in Gebäuden gemeldet wurden, wurde der Bauhof des Flecken Delligsen alarmiert, um Sandsäcke zu füllen. Gemeinsam mit den Einsatzkräften wurden mehrere Hundert Sandsäcke befüllt und in den Ortschaften verteilt. Noch während der laufenden Einsätze wurde die DRK Bereitschaft Delligsen zur Verpflegung der rund 60 Einsatzkräfte alarmiert. Auf einer Wiese in der Nähe der Bundesstraße 3 wurden Kühe durch die Wassermassen gefährdet. Zügig machte sich das Löschgruppenfahrzeug auf den Weg, um die Lage zu erkunden. Vor Ort konnte jedoch Entwarnung gegeben werden. Der zuständige Landwirt war bereits damit beschäftigt die Kühe um zusperren. Insgesamt wurden von den Feuerwehren aus Ammensen, Delligsen und Varrigsen elf Einsatzstellen abgearbeitet. Während der Abarbeitung der Einsätze wurden die Feuerwehren durch Privatpersonen mit Material, Arbeitskraft und Verpflegung unterstützt.
Nach rund fünf Stunden entspannte sich die Lage in den Ortsteilen, sodass die Sonderlage aufgelöst werden konnte. Die Einsatzkräfte konnten sich bei einer Suppe, die durch das DRK Delligsen zubereitet wurde, stärken. Die Einsatzleitung lag bei dem stellvertretenden Ortsbrandmeister der Feuerwehr Delligsen Dennis Ohlscher.
Fotos: Kreisfeuerwehr Holzminden