Stadtoldendorf/Kreis Holzminden (rus). Mit einem großen Besucherinteresse aus der Bevölkerung ist am Montagnachmittag die neue Rettungswache Stadtoldendorf in Betrieb gegangen. Von der neuen Wache fahren ab sofort die Rettungswagen rund um die Uhr zu ihren Einsätzen, rund sechs Jahre hat das Projekt vom ersten Beschluss bis zur heutigen Übergabe gedauert, zwei Millionen Euro wurden vom Landkreis Holzminden investiert. Der neue Rettungswachenleiter Sven Melching konnte am Nachmittag den symbolischen Schlüssel von Landrat Michael Schünemann entgegennehmen.
„Sie haben es mehr als verdient, hier einzuziehen“, richtete Schünemann zuvor sein Wort an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Eigenbetriebes Rettungsdienst. Die neue Wache sei dringend nötig gewesen, da der Altbau am Charlottenstift in die Jahre gekommen war und längst nicht mehr den heutigen Anforderungen genügte. 2013 fasste der seinerzeit neu gegründete Betriebsausschuss den Beschluss, eine neue Rettungswache zu bauen. Es folgten die Standortsuche, die Anpassung eines Bebauungsplanes, Planung und Ausschreibung, bis schließlich der erste Spatenstich erfolgen konnte. Eine Änderung der für Rettungsdienste vorgeschriebenen DIN-Norm sorgte zwischenzeitlich für Verzögerungen und Anpassungen der Baupläne (die Weser-Ith News berichteten), dennoch konnte am Ende der anvisierte Kostenrahmen gehalten werden. Einen großen Dank richtete der Landrat daher an alle Beteiligten für den großen Aufwand, der hier betrieben wurde.
Andreas Fischer, Vorsitzender des Betriebsausschusses und auch im Rat der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf, bedankte sich ebenfalls für die zügige Umsetzung und sieht die Investition des Landkreises in Stadtoldendorf als positives Signal für die ganze Region. Samtgemeindebürgermeister und Stadtdirektor Wolfgang Anders freute sich ebenso, dass auch die neue Wache in der Samtgemeinde bleibe und bescheinigte ebenfalls die gute Umsetzung des modernen Gebäudes. „Es ist kein Vergleich zu vorher“, so Anders. Der früher hier befindliche Parkplatz gehörte seinerzeit der Stadt. Die rückwärtige Zuwegung zum Charlottenstift und der Kinderspielplatz oberhalb der heutigen Wache mussten dem Neubau weichen.
Jörg Nasarek vom zuständigen Architekten-Team aus Hameln sprach von einer „ziemlich harten Nuss“, die es zu knacken galt, was hauptsächlich den zwischendurch notwendig gewordenen umfangreichen Anpassungen aufgrund der neuen DIN-Norm galt. Um den Kostenrahmen im Auge zu behalten, konnten auch beispielsweise Schulungs- und Fitnessräume nicht umgesetzt werden, dennoch ist man heute zufrieden mit dem Neubau. Eine enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen, dem Eigenbetrieb Rettungsdienst und der Verwaltung hatte es von Anfang an gegeben.
Ab sofort stehen 210 Quadratmeter Sozialräume und 240 Quadratmeter Unterstellflächen zur Verfügung. Die Wache ist derzeit die modernste im Landkreis Holzminden, erste Planungen für einen Neubau in Holzminden sind auch bereits angelaufen, erklärte Schünemann am Rande der Eröffnung. Zahlreiche Interessierte nutzten die Möglichkeit zur Besichtigung der neuen Räumlichkeiten und nahmen an einem Imbiss teil, zu dem der Landkreis eingeladen hatte. Die Weser-Ith News hatten im vergangenen Herbst an dieser Stelle bereits während der Bauarbeiten berichtet.
Fotos: rus