Emsland/Eschershausen (red). Wie die Polizei Emsland heute mitteilte, konnten nach umfangreichen Ermittlungen Beamte des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim bereits am 14. Juni 2019 Mitglieder einer osteuropäischen Diebesbande festnehmen. In enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück wurden drei Täter bei der beabsichtigten Ausreise nach Italien in Süddeutschland festgenommen. Ins Visier der Polizei geriet die Tätergruppe bereits Ende März im Rahmen der Ermittlungen zu einem schadensträchtigen Einbruch in den Bauhof in Freren. Hier wurden hochwertige Elektrowerkzeuge und ein Transporter entwendet. Es entstand ein Gesamtschaden von circa 20.000 Euro.
Der entwendete Transporter wurde bereits wenige Tage später in unmittelbarer Nähe zur Bundesautobahn 2 im Landkreis Schaumburg sichergestellt. Die Ermittlungen zeigten schnell auf, dass es sich um eine professionelle und überregional agierende Täterbande handelt. Die Bande steht im Verdacht, im größeren Stil im norddeutschen Raum Werkzeuge aus Bauhöfen und Baufirmen entwendet zu haben. Oftmals wurden ebenfalls in den Tatobjekten Tresore angegangen und Firmenfahrzeuge zum Abtransport des Diebesgutes entwendet. Bei Durchsuchungen in Extertal, Lemgo (Kreis Lippe) sowie in Wuppertal wurden Werkzeuge sichergestellt. Der Wert dieses Diebesguts dürfte im fünfstelligen Bereich liegen.
Der Bande konnten bisher 22 Taten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zugeordnet werden. Die Tatorte befinden sich in Freren, Ibbenbüren (Kreis Steinfurt), Bissendorf und Hasbergen (Landkreis Osnabrück), Nienburg, Hagenburg und Lauenau (Landkreis Schaumburg), Einbeck (Landkreis Northeim), Braunschweig, Eschershausen (Landkreis Holzminden), Aerzen (Landkreis Hameln-Pyrmont), Warstein (Kreis Soest) sowie im Regierungsbezirk Detmold (Rheda-Wiedenbrück, Büren, Höxter, Bad Salzuflen, Extertal und Vlotho). Eine Haftrichterin des Amtsgerichtes Osnabrück erließ am 15. Juni 2019 die Untersuchungshaft gegen drei Männer im Alter von 42, 39 und 34 Jahren. Gegen vier weitere Mittäter wird aktuell noch ermittelt.
Die aufwendig geführten Ermittlungen ergaben, dass sich die Tätergruppe bei der Tatausführung sehr konspirativ verhalten hat. Weiterhin liegen gegen die drei Inhaftierten bereits aus mehreren europäischen Nachbarländern Erkenntnisse und Verurteilungen wegen gleichgelagerter Taten vor. Die Täter konnten auf ein Netzwerk von Verbindungen in mehreren Ländern zugreifen, so dass für die Tatbegehung von sechs Einbrüchen ein Täter extra in die Bundesrepublik Deutschland einreiste. Die Ermittlungen sind noch nicht gänzlich abgeschlossen. Durch die Staatsanwaltschaft Osnabrück wird zeitnah die Anklage gegen die drei Inhaftierten wegen sieben der in Frage stehenden Einbrüchen erhoben.