Eschershausen/Kirchbrak (red). Ein Großalarm ging gestern bei der Kreisfeuerwehrbereitschaft Holzminden in der Samtgemeinde Bodenwerder-Polle ein. Während die Fachzüge 1 bis 3 zu einem Waldbrand alarmiert wurden, eilten die Fachzüge 4 und 5 zu einem Verkehrsunfall. Glücklicherweise handelte es sich bei diesem Großalarm nur um ein Übungsszenario, das in Breitenkamp bei Kirchbrak durchgeführt wurde.
Das Waldbrandszenario
Einsatzort für die Fachzüge 1 bis 3 der Kreisfeuerwehrbereitschaft (KFB) Holzminden war ein Waldstück in Breitenkamp, welches oberhalb des Friedhofes liegt. Um die Übung so realistisch wie möglich durchführen, wurde der Übungsbeginn mit einer realen Alarmierung der Ortsfeuerwehren Breitenkamp, Heinrichshagen und Kirchbrak - Vogler-Zug der SG Bodenwerder-Polle - gegen 8:50 Uhr durchgeführt.
Die Einsatzlage wurde zunächst durch Ortsfeuerwehr Breitenkamp erkundet. Im Anschluss erfolgte die Nachforderung der Wassertransport- und Wasserförderungszüge der KFB Holzminden, sodass im Verlauf die Brandbekämpfung durch mehrere C- und B-Rohre eingeleitet wurde. Zudem wurde ein Pendelverkehr mit Löschwasser durch die Wassertransportzüge und des Vogler-Zuges eingerichtet und der Aufbau von zwei Wasserübergabe-Punkten und der Aufbau einer Wasserförderung über lange Wegstrecke realisiert.
Das Verkehrsunfallszenario
Kurz nach der Alarmierung der Einsatzkräfte für das Waldbrandszenario, ereilte die Fachzüge 4 und 5 gegen 9:15 Uhr die Alarmierung. Im Bereich Breitenkamp auf der Zufahrtsstraße nach Heinrichshagen ist es zu einem Verkehrsunfall gekommen, nachdem es zu einer Verkehrszunahme im Bereich der Ortschaften Breitenkamp und Heinrichshagen gekommen war. Gemäß der Alarmierung war es zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und einem Kleintransporter, der mit Stückgut beladen war, gekommen.
Im Pkw saßen drei Personen, von denen eine eingeklemmt und eine vor dem Fahrzeug war. Die dritte Person galt als vermisst. Die Menschenrettung beim Pkw wurde durch den 4. Fachzug durchgeführt und die Personen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes betreut. Auch die vermisste Person konnte durch den Fachzug gefunden und anschließend betreut werden.
Da der verunfallte Kleintransporter mit einem Gefahrstoffkennzeichen (Radioaktiv) versehen war, wurde eine Absperrung zu beiden Seiten von rund 50 Metern veranlasst. Der 5. Fachzug zeichnete sich im Verlauf verantwortlich für das Messen und Dekontaminieren im Gefahrenbeireich. Zugleich musste der Fahrer, der ohne Bewusstsein war, gerettet werden. Aufgrund der prekären Lage durch die Gefahrenstoffkennzeichnung wurde die Menschenrettung durch einen Trupp mit Atemschutz und Schutzanzügen vollzogen.
Zudem wurde eine Not-Dekontamination aufgebaut. Mehrere Trupps unter Atemschutz und Schutzanzügen spürten die atomare Gefahr auf.
Verabschiedung von Thomas Planke
Die gesamte Betreuung der verunfallten Personen wurde durch die Johanniter Unfallhilfe vollzogen. Die Koordination der Übungen wurde durch den Einsatzleitwagen 2 des Landkreises Holzminden übernommen. Insgesamt waren circa 150 Einsatzkräfte beteiligt. Die Übungsleitung war mit dem Ergebnis der beiden Übungen zufrieden. Eine Nachbesprechung wird demnächst durchgeführt und im Anschluss an die Übungen wurde der ehemalige Kreisbereitschaftsführer (KBF) des Landkreises Holzminden, Thomas Planke, verabschiedetet. Planke übernimmt seit geraumer Zeit die Aufgaben des stellvertretenden Kreisbrandmeisters im Landkreis Holzminden. Der neue KBF Michael Eisenbeis und sein stellv. Holger Gerke bedankten sich bei Planke für die 10-jährige Arbeit als KBF und überreichten ein Präsent. Die Übung wurde mit einem gemeinsamen Mittagessen am Feuerwehrhaus in Kirchbrak beendet. Die Verpflegung übernahm die Verpflegungskomponente der Kreisfeuerwehr Holzminden.
Fotos: Meier, Kreisfeuerwehr Holzminden
Fotos: Reim, Kreisfeuerwehr Holzminden