Grünenplan/ Hildesheim (r/kp). Vor wenigen Minuten wurde vor dem Schwurgericht des Landgerichts Hildesheim der Prozess gegen einen 32-Jährigen eröffnet. In der vom vorsitzenden Richter des Landgerichts, Peter Peschka, geleiteten Sitzung, spricht die Staatsanwaltschaft von Mord aufgrund von Heimtücke und niedrigen Beweggründen. Dem Angeklagten Hagdad K. wird zur Last gelegt, am 3. Januar 2018 in die Wohnung seiner getrenntlebenden 33-jährigen Ehefrau eingedrungen und mit dieser wegen Mietzahlungen in Streit geraten zu sein.

Wie die Frau anschließend zu Boden kam, ob gestolpert oder durch Gewalteinwirkung des Mannes, muss unter anderem im Verlauf der Beweisaufnahme geklärt werden. Laut Anklage habe der 32-jährige Mann die am Boden liegende Frau vor den Augen der drei 7- und 9-jährigen Töchter wiederholt mit voller Wucht gegen Kopf, Hals und Körper getreten. Die schwer verletzte Frau erlag am 14. Januar ihren Verletzungen. 

Der Angeklagte Hagdad K. und seine Familie stammen aus Afghanistan und kamen als Flüchtlinge Anfang Dezember 2015 über Österreich nach Deutschland und schließlich nach Grünenplan. Bis zum Vorfall am 3. Januar lebten sie, zuletzt getrennt, in unterschiedlichen Wohnungen in Grünenplan. Die drei Kinder befinden sich zurzeit in der Obhut des Kinderheims. Die Nebenklage vertritt die Kanzlei Hachenberg und Partner aus Holzminden.

Bereits am Donnerstag, 24. Mai, soll der Prozess in Hildesheim forgesetzt werden.

Foto: Kai Pöhl