Arholzen (rus). Am Tag danach wird sichtbar, was der über 18 Stunden andauernde Feuerwehreinsatz von Dienstag hinterlassen hat. Nämlich ein wahres Trümmerfeld auf dem Hof des betroffenen Landwirtes in Arholzen, der nun vor einer Brandruine steht. Auch am Mittwochnachmittag, über 24 Stunden nach Brandausbruch, qualmt es noch aus der Scheune, an der am Tag zuvor über 100 Feuerwehrleute mit der Brandbekämpfung beschäftigt waren. Die Ursache ist nach Polizeiangaben noch immer unklar.
Genaue Brandursache wird am Donnerstag untersucht
Erst am Donnerstag wollen sich die Ermittler der Holzmindener Polizei an das Brandobjekt wagen und nach der genauen Brandursache forschen. Bislang gebe es noch keine heiße Spur, so die Polizei auf Nachfrage, weitere Ermittlungen müssen zunächst noch stattfinden. Ob dazu weiterer Sachverstand notwendig ist, soll sich ebenfalls erst am Donnerstag entscheiden. Fest steht, die Polizei rechnet nach einer ersten vorsichtigen Schätzung mit einem Schaden von rund 100.000 Euro oder mehr, dazu noch die insgesamt 31 Ferkel, die am Dienstag den Flammen zum Opfer fielen oder teilweise aufgrund ihrer schweren Verletzungen von ihren Leiden durch einen Tierarzt befreit werden mussten.
Das Feuer beschäftigte über 100 Einsatzkräfte aus dem halben Landkreis
Am Dienstag war in der Mittagszeit das Feuer bemerkt worden, das an einer Scheune mitten an der Hauptstraße in Arholzen beträchtlichen Schaden anrichtete. Sofort wurde Großalarm für die umliegenden Feuerwehren ausgelöst, die Weser-Ith News berichteten. Aus der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf waren zahlreiche Einsatzkräfte im Einsatz, auch aus Bevern und Holzminden rückten weitere Kräfte an. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrleute stand die Scheune bereits in Vollbrand, eine meterhohe Rauchsäule war kilometerweit zu sehen. Zeitweise kam die Wasserversorgung stark an ihre Grenzen, sodass mehrere Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr sowie einige hundert Meter Schlauchleitung verlegt werden mussten. Unter der Leitung von Einsatzleiter Dascho Wehner gelang es den Feuerwehren, das Feuer bald unter Kontrolle zu bringen.
Bis zum frühen Mittwochmorgen waren jedoch noch Kräfte der Feuerwehr an dem Brandobjekt im Einsatz, über Nacht musste eine Brandwache gestellt werden. Immer wieder fing das in der Scheune gelagerte Stroh an zu qualmen und musste abgelöscht werden. Am Tag waren zuvor unzählige Mengen Wasser und auch Löschschaum eingesetzt worden, die Feuerwehren aus dem Umkreis waren mit zwei Drehleitern viele Stunden mit den Löscharbeiten beschäftigt. Noch am Mittwoch sind angrenzende Gebäudeteile ohne Strom, da die Zuleitungen über die Scheune erfolgten.
Bei Einbruch der Dunkelheit mussten zudem zahlreiche Lichtquellen geschaffen werden, unter anderem wurde dies durch mehrere Lichtmasten sowie extra dafür vorgesehene Anhänger mit großen Lichtmasten sichergestellt.
Ein Spezialbagger half bei den Lösch- und Abrissarbeiten
Gut, dass es neben der Hilfsbereitschaft der Feuerwehrkräfte noch weitere helfende Hände gab, etwa wenn es um die Verpflegung der Einsatzkräfte ging, die durch Anwohner mit warmen Getränken und Essen versorgt wurden. Daneben musste am Dienstagabend aber auch ein Spezialbagger der Abrissfirma El-Wayss aus Eschershausen eingesetzt werden, der Teile des Scheunendaches entfernen musste, um so an das darunter lagernde Stroh zu gelangen. Aufwändig gestaltete sich dazu bereits die Anfahrt, die über eine Stunde dauerte und mit Begleitung eines Streifenwagens sowie der Feuerwehr über die Bundesstraße 64 erfolgen musste. Mit dem Bagger wurden Teile des Daches schließlich entfernt und mittels eines daran befestigten Greifers das Stroh ins Freie befördert, wo es dann abgelöscht werden konnte. Dabei unterstützte auch das Team von Bauunternehmer Jens Müller aus Holzminden, das spontan mehrere Lastwagen für den Abtransport des Brandgutes stellte, um es an anderer Stelle ablöschen zu können.
Bei dem Feuer kamen insgesamt 31 Ferkel um, landwirtschaftliche Geräte wurden teils stark beschädigt, die Scheune erlitt einen Totalschaden. Menschen wurden nicht verletzt. Für die Dauer der Löscharbeiten war die Ortsdurchfahrt für mehrere Stunden voll gesperrt.
Fotos: rus, Feuerwehr, Kreisfeuerwehr Holzminden, Reim