Hannover (red). Insgesamt 10.500 Helden-Buttons, 25.000 Pflastermäppchen, 7.700 gefahrene Kilometer mit dem Johanniter-on-tour-Mobil, mehr als 500 ehrenamtliche Helfer vor Ort und 8.000 geleistete Helferstunden sowie rund 1000 Liter ausgegebene Suppe aus den Johanniter-Feldküchen – das ist Teil der Bilanz der Roadshow „Mission Bevölkerungsschutz: Johanniter on tour“.

Egal ob Sonne oder Regen, in der Lüneburger Heide oder in Ostfriesland, überall in Niedersachsen und Bremen waren die Johanniter von April bis November in diesem Jahr mit ihrer Kampagne zur Aufklärung über das Thema Bevölkerungsschutz präsent. Das Johanniter-Team in ihrem bunten „Helden bitte melden“-Präsentationsfahrzeug inklusive Bühne und Programm wurde auf Stadtfesten und Märkten, Messen oder auch besonderen Events wie der IdeenExpo in Hannover oder dem Tag der Niedersachsen in Wolfsburg an allen 20 Standorten freundlich empfangen und stieß auf begeisterte Besucher. Permanent wurde das Glücksrad gedreht oder Gewinnspielkarten ausgefüllt, die Johanniter-Einsatzjacke anprobiert, von der Johanniter-Jugend Kinder geschminkt oder an einigen Standorten auch das Training der Rettungshunde bewundert und die Johanniter-Staumotorräder begutachtet.

Viele Bürger interessierten sich für die verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten im Katastrophenschutz – von Betreuungslagen wie in der Flüchtlingshilfe oder bei Bombenevakuierungen bis hin zur medizinischen und psychologischen Betreuung bei Terroranschlägen, Unglücksfallen auf Autobahnen oder Naturkatastrophen oder der Suche nach vermissten Personen. Ohne ehrenamtliche Helfer wäre dies so nicht möglich, sie bilden das Rückgrat des Bevölkerungsschutzes. Eine von den Johannitern im Landesverband Niedersachsen/Bremen 2016 in Auftrag gegebene forsa-Studie ergab: Weniger als die Hälfte der unter 30-Jährigen in Niedersachsen und Bremen weiß, dass die Aufgaben im Bevölkerungsschutz weitgehend durch Ehrenamtliche geleistet werden – aber 64 Prozent von ihnen können sich ein ehrenamtliches Engagement in diesem Bereich vorstellen. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Mehrheit der Menschen in Niedersachsen und Bremen kennt den Begriff Bevölkerungsschutz nicht oder versteht ihn falsch. Lediglich neun Prozent der Bürger assoziieren damit den Katastrophenschutz als zentrales Tätigkeitsfeld – in erster Linie wird der Schutz vor Kriminalität, Terror oder Krieg z.B. durch die Polizei mit dem Begriff in Verbindung gebracht.

„Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, das Ehrenamt im Bevölkerungsschutz stärker in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Mit Blick auf die potenziellen Gefahrenlagen – auch durch Terrorismus – ist dieses Thema hoch aktuell. Mit unserer Tour durch Niedersachsen und Bremen konnten wir darauf aufmerksam machen und ein Stück weit auch aufklären. Wir haben es dabei auch geschafft, neue ehrenamtliche Helfer zu gewinnen. Das stimmt uns besonders glücklich und lässt uns positiv auf 2018 schauen, wenn unsere Roadshow fortgesetzt wird“, sagt Hannes Wendler, Landesvorstand der Johanniter in Niedersachsen und Bremen. Die Kampagne in Gänze trägt bereits Früchte. Nicht nur die Roadshow, sondern auch viele weitere Maßnahmen trugen zum Erfolg bei: So konnten bereits bis jetzt über 150 Menschen für eine ehrenamtliche Mitarbeit bei den Johannitern begeistert werden.

Mit der „Mission Bevölkerungsschutz“ stellen die Johanniter ihre Einsatzkräfte und Aufgaben im Ehrenamt vor. Um die Bürger bei diesem recht komplexen Thema abzuholen und mitzunehmen – wenn möglich Ängste abzubauen –, gehen die Johanniter auch im kommenden Jahr wieder in Niedersachsen und Bremen „on tour“ – und freuen sich auf viele weitere „Helden“. Diverse Vorführungen, Aktionen und Gewinnspiele warten wieder auf die Besucher. Anschauen, Anfassen und vor allem Mitmachen ist das Motto. 

Was machen die Johanniter im Bevölkerungsschutz?

Der Schwerpunkt der Aufgaben liegt in der medizinischen und psychischen Betreuung der Betroffenen. Zu einer Bevölkerungsschutzeinheit gehören Ärzte, Rettungsdienstpersonal und Mitarbeiter mit Erfahrungen in der Krisenintervention. Die logistischen Aufgaben übernehmen Helfer mit technischer, handwerklicher oder fernmeldetechnischer Begabung und Ausbildung. Die Vorlaufzeit einer Bevölkerungsschutzeinheit beträgt, je nach Art des Einsatzes, Stunden bis Tage. Der reibungslose Ablauf eines Einsatzes wird rege auf Übungen trainiert. Weitere Informationen zum Thema Bevölkerungs- und Katastrophenschutz sowie die Rolle des Ehrenamts unter www.mission-bevölkerungsschutz.de. Die Johanniter suchen immer neue Helfer. Für Interessierte, die sich ehrenamtlich engagieren wollen und mehr über Möglichkeiten vor Ort erfahren möchten: www.helden-bitte-melden.de.

Foto: Johanniter